
Die Universität Bonn hebt ihren Erfolg in der Förderung von Chancengerechtigkeit und Diversität hervor. Prof. Dr. Irmgard Förster, Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Diversität, betont, dass die Hochschule kürzlich das Diversity-Audit des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft e.V. erfolgreich durchlaufen hat. Ziel dieses Audits ist die Weiterentwicklung der Diversitätsarbeit, wobei bisher 84 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland an diesem Verfahren teilgenommen haben.
Das Audit stellt ein vertrauliches Entwicklungsinstrument dar, das Hochschulen unterstützt, ihre eigenen Diversitätsstrategien zu gestalten und zu verbessern. Dabei wird die Organisationsentwicklung durch Peer Learning ergänzt. Es soll nicht der Leistungsvergleich zwischen Hochschulen dienen, sondern individuell auf die Zielsetzungen der jeweiligen Institution eingehen.
Positive Rückmeldungen und Daten
Die Universität Bonn hat einen umfassenden Selbstreport verfasst, auf dessen Grundlage ein Peer-Review stattfand. An diesem Prozess nahmen etwa 80 Vertreter*innen aller Statusgruppen teil. Die Gutachter*innen äußerten sich lobend über die Vielfalt und Breite der Diversitätsinitiativen der Universität. Besonders hervorzuheben ist, dass der Anteil der Professorinnen an der Universität Bonn bis Oktober 2022 auf über 30 Prozent gesteigert wurde, was zwei Jahre früher als geplant erreicht wurde.
Zu den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zählen das Förderprogramm „Pathways to Research“, welches 2023 initiiert wurde, um Studierende und Promovierende mit Flucht- oder Zuwanderungsgeschichte zu unterstützen. Darüber hinaus wird seit 2021 ein Gender- und Diversity-Vorlesungsverzeichnis regelmäßig angeboten. Auch die Bereitstellung von kostenfreien Menstruationsprodukten seit 2023 sowie eine rassismuskritische externe Beratung, die 2022 eingeführt wurde, sind Teil der Fortschritte.
Zukünftige Strategien
Die Gutachter*innen empfehlen der Universität Bonn, eine umfassende Diversitätsstrategie zu entwickeln. Diese soll klare Zielsetzungen und Umsetzungspläne beinhalten. Das Prorektorat und die Stabsstelle für Chancengerechtigkeit und Diversität arbeiten intensiv an dieser Strategie, welche für den Sommer 2024 abgeschlossen sein soll. Langfristig zielt die Universität darauf ab, eine DEIB-sensible Hochschulkultur zu fördern und strukturelle Veränderungen zu bewirken.
Die Bedeutung von Diversität in Hochschulen wird auch von verschiedenen Initiativen und Studien hervorgehoben. So betrachtet der DAAD Diversität als zentralen Baustein für die Qualität von Studium, Lehre und Forschung. Zahlreiche Hochschulen in Deutschland setzen bereits konkrete Maßnahmen zur Inklusion diverser Personengruppen um.
Insgesamt zeigt das Beispiel der Universität Bonn, wie durch gezielte Maßnahmen und strategische Ansätze der Weg zu einer inklusiveren Hochschulkultur geebnet werden kann. Die kontinuierliche Evaluation und Anpassung der Diversitätsstrategien bleibt dabei von entscheidender Bedeutung.