
Die Universität Paderborn erhielt am 9. März 2025 den prestigeträchtigen „HR Excellence in Research Award“, wie die Hochschule in einer aktuellen Mitteilung bekannt gab. Dieser Preis wurde von der Europäischen Kommission verliehen und würdigt Einrichtungen, die sich bedeutsam für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Wissenschaftler*innen engagieren. Der Award ist Teil eines umfassenden Audit-Prozesses zur Umsetzung der „Europäischen Charta für Forschende“, die im Jahr 2005 veröffentlicht wurde und die grundlegenden Anforderungen und Rechte von Wissenschaftler*innen festlegt.
Die Auszeichnung ist das Ergebnis eines intensiven Arbeitsprozesses, der verschiedene Aspekte wie das Arbeits- und Forschungsumfeld, die Einhaltung ethischer Standards und die Förderung der wissenschaftlichen Karriereentwicklung betrachtet hat. Die Universität Paderborn hat außerdem einen umfassenden Maßnahmenplan entwickelt, der auf eine gründliche Analyse der bestehenden Strukturen basiert. Ziel ist es, Schwächen zu identifizieren und Stärken auszubauen.
Strategische Handlungsfelder für Verbesserungen
Im Rahmen dieses Prozesses wurden sechs strategische Handlungsfelder definiert:
- Förderung der Karriereentwicklung für Wissenschaftler*innen
- Verbesserung der Betreuungs- und Führungskultur
- Professionalisierung der Personalauswahl- und Onboarding-Prozesse
- Verbesserung des wissenschaftsunterstützenden Umfelds
- Förderung von unterstützenden Arbeitsbedingungen
- Verbesserung des organisationalen Wissensmanagements und der internen Kommunikation
Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, erklärte, dass die Auszeichnung wesentliche Impulse für nachhaltige Veränderungen geben und die Wettbewerbsfähigkeit der Universität im Rahmen von Förderanträgen erhöhen wird. Dr. Johanna Flore, die als HRS4R-Koordinatorin den Prozess begleitet, wird dafür verantwortlich sein, das Maßnahmenpaket erfolgreich umzusetzen.
Evaluation und Unterstützung durch einen Beirat
Ein weiterer wichtiger Aspekt des HRS4R-Prozesses ist die fünfjährige Umsetzungsphase, die mit einer Zwischenevaluation nach zwei Jahren endet. Diese Evaluation soll den Fortschritt bewerten und ggf. die nächsten Schritte planen. Ein Beirat wird die Umsetzung des Planes unterstützen, um die Perspektive der Wissenschaftler*innen zu berücksichtigen und die Einhaltung der gesteckten Ziele zu überprüfen.
Die Werte, die der „HR Excellence in Research Award“ verkörpert, sind entscheidend für die Schaffung eines positiven Forschungsklimas in Europa. Insbesondere die Förderung transparenter und fairer Einstellungsverfahren sowie die Stärkung der Position von Forscher*innen stehen im Mittelpunkt dieser Initiative. Die RPTU hat sich zum Ziel gesetzt, diese Standards in ihrer gesamten Forschungsstrategie zu verankern und kontinuierlich an den Arbeitsbedingungen ihrer Wissenschaftler*innen zu arbeiten, wie auch in der Berichterstattung von RPTU herausgestellt wird.
Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dieser Maßnahmen bietet die TH Köln, die bereits 2014 den „HR Excellence in Research“ Award erhielt. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess, der dort angestoßen wurde, zeigt, dass regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen essenziell sind, um die Standards langfristig zu sichern. Die TH Köln engagiert sich mit einer eigenen Arbeitsgruppe und einem Maßnahmenplan, um gerechte und transparente Arbeitsbedingungen zu schaffen, und erreichte sogar 2024 die Auszeichnung zum vierten Mal in Folge.