
Am 15. Mai 2025 wurde Prof. Dr. Michael Hirschfeld für sein herausragendes Engagement im Bereich der regionalen Geschichtsforschung mit einer Ehrung des Heimatbundes für das Oldenburger Münsterland ausgezeichnet. Hirschfeld, der als apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Vechta tätig ist, hat sich nicht nur in der akademischen Welt einen Namen gemacht, sondern auch durch sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Heimatbund, dessen Geschichtsausschuss er seit einem Jahrzehnt vorsitzt.
Hirschfelds Verbindung zwischen Universität und Heimatbund ist von entscheidender Bedeutung. Manuela Honkomp, die Präsidentin des Heimatbundes, hob in ihrer Laudatio hervor, dass Hirschfeld als Bindeglied fungiert und Studierende in die Vereinsarbeit einbindet. Seine Anregungen zur Nutzung von Archivmaterial sind für viele Studierende von Bedeutung, um deren Referate und Seminararbeiten zu bereichern. Diese Ehrung erfolgt zu einem signifikanten Zeitpunkt, da Hirschfeld nach zehn Jahren den Vorsitz des Geschichtsausschusses abgibt.
Akademische Laufbahn und Engagement
Der 1971 geborene Hirschfeld studierte Geschichte und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und legte sein erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien 1997 ab. Im Jahr 2001 promovierte er und erlangte 2003 das zweite Staatsexamen. Von 2003 bis 2009 war er am Institut für Geschichte und historische Landesforschung (IGL) der Hochschule Vechta tätig. Danach unterrichtete er am Gymnasium Lohne und habilitierte sich 2011, was ihm den Titel des Privatdozenten einbrachte.
Im Jahr 2020 wurde Hirschfeld zum außerplanmäßigen Professor der Universität Vechta ernannt, was seine akademische Karriere weiter festigte. Zudem ist er Mitglied der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen sowie der Historischen Kommission für Schlesien. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Kirchliche Zeitgeschichte sowie die Landesgeschichte Nordwestdeutschlands und Schlesiens.
Forschungsbeiträge und Schriften
Hirschfeld hat zahlreiche Monographien, Sammelbände und Aufsätze veröffentlicht. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen „Katholisches Milieu und Vertriebene“ und „Die Bischofswahlen im Deutschen Reich 1887 bis 1914“. Darüber hinaus hat er die Gründung des Instituts für Regionalgeschichte und Katholizismusforschung initiiert, das sich der Erforschung der Regionalgeschichte widmet. Aktuell arbeitet er an Projekten, die sich mit historischen Lieblingsplätzen im Oldenburger Münsterland sowie der NS-Zeit und den Nachkriegsjahren in Vechta beschäftigen.
Das Niedersächsische Institut für Historische Regionalforschung e. V. und die REGION HANNOVER publizieren die Schriftenreihe „Materialien zur Regionalgeschichte“, deren Ziel es ist, eine Brücke zwischen wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte zu schlagen. Dies zeigt, wie wichtig die Forschung zu regionalen Themen ist, ein Anliegen, das Hirschfeld in seiner Arbeit und seinen Publikationen tatkräftig unterstützt. Für weitere Informationen über die Themen und Veröffentlichungen aus dieser Schriftenreihe besuchen Sie bitte die Seite des Niedersächsischen Instituts für Historische Regionalforschung.
Insgesamt unterstreicht die Ehrung von Michael Hirschfeld, wie vielschichtig und wertvoll die Verknüpfung von akademischem Wissen und kommunalem Engagement in der Geschichtsforschung ist. Seine Arbeit und seine Anstrengungen haben nicht nur direkten Einfluss auf die Studierenden, sondern auch auf das kulturelle Gedächtnis der Region.