
Constance Badalì und Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider vertreten die Deutsche Sporthochschule Köln auf der größten Weltraummedizinkonferenz der Welt, die derzeit in Houston, Texas, stattfindet. Die Konferenz umfasst über 500 Vorträge und Poster, wobei Wissenschaftler aus aller Welt ihre aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren. Laut dshs-koeln.de unterstreicht Professor Schneider die Bedeutung dieses Kongresses für die strategischen Zukunftspläne internationaler Weltraumagenturen, insbesondere in einer Zeit, in der politische Umwälzungen die Richtung der Forschung beeinflussen könnten.
Die Deutsche Sporthochschule Köln bringt sich auch weiterhin aktiv in die weltraumphysiologische Forschung ein. Dies geschieht trotz der Herausforderungen, die mit der deutschen Beteiligung am Artemis-Programm der NASA verbunden sind. In diesem Kontext begrüßen sowohl das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) als auch die Europäische Weltraumagentur (ESA) die Teilnahme deutscher und europäischer Wissenschaftler an der Konferenz. Die Teilnehmer kehren mit wichtigen Zusagen zurück, darunter eine Isolationsstudie, die ab Mitte 2026 in der simulierenden Umgebung des envi:hab des DLR starten wird.
Neue Möglichkeiten in der Weltraummedizin
Zusätzlich zur Teilnahme an internationalen Konferenzen wird ein neuer Masterstudiengang für Weltraummedizin und Physiologie in extremen Umwelten angeboten, der im Wintersemester 2024 startet. Dieser Studiengang wird gemeinsam von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Université de Caen Normandie in Frankreich und der Jožef Stefan International Postgraduate School in Slowenien eingerichtet. Die Bewerbungsfrist für Interessierte endet am 1. März, und nur 13 Plätze stehen im ersten Jahrgang zur Verfügung, wobei auch Stipendien angeboten werden.
Der neue Masterstudiengang thematisiert die Anpassungen des menschlichen Körpers an extreme Bedingungen wie Kälte, Isolation und Schwerelosigkeit. Frieden mit diesen Herausforderungen zu schließen, ist besonders wichtig, insbesondere im Hinblick auf Muskelschwund, Knochenabbau und psychologische Belastungen, die Raumfahrende erleben. Studierende werden ein Semester an jeder der drei Universitäten verbringen und an Masterarbeiten bei einer von 28 internationalen Partnerorganisationen arbeiten. Diese Partner werden durch Forschungsprojekte von Raumfahrtagenturen wie NASA, ESA und DLR gefördert.
Berufsperspektiven und Forschungskontext
Die Forschungsprojekte in dem neuen Masterstudiengang werden auch Simulationsszenarien wie Parabelflüge, Isolationsstudien in der Antarktis sowie Bettruhestudien einbeziehen. Angesichts der starken Zunahme von Raumfahrtmissionen und der damit verbundenen Privatisierung sind die Berufschancen in Weltraummedizin ausgesprochen gut. Nach dem Abschluss erlangen die Studierenden einen gemeinsamen Erasmus-Mundus-Masterabschluss, der von den drei Universitäten verliehen wird.
Die Einrichtung des neuen Studiengangs wird von der EU mit rund 4,7 Millionen Euro gefördert, was die wachsende Bedeutung der Weltraummedizin und deren Relevanz für aktuelle irdische Herausforderungen wie Hitzewellen und Bewegungsmangel unterstreicht. Laut ingenieur.de sind die Erkenntnisse aus dieser Fachrichtung nicht nur für die Raumfahrt von Bedeutung, sondern auch für die Gestaltung von Lebensqualität und Gesundheit auf der Erde.