
Am 9. März 2025 kündigt die Universität zu Lübeck einen bevorstehenden Workshop an, der sich intensiv mit dem Thema Rassismus auseinandersetzt. Unter dem Titel „Wer will schon rassistisch sein!“ wird Dr. Francine Uwera am 17. März 2025 um 10 Uhr im Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung in der Königstraße 42 referieren. Die Veranstaltung zielt darauf ab, Rassismus nicht nur als individuelles Vorurteil, sondern als tief verwurzeltes Ungleichheits- und Ausbeutungssystem zu begreifen. Der Workshop soll einen Raum für Diskussionen über die weitreichenden gesellschaftlichen Auswirkungen von Rassismus bieten.
Dr. Uwera, eine promovierte Erziehungswissenschaftlerin und Europarechtlerin, bringt umfangreiche Erfahrung im Hochschulmanagement und als Hochschuldozentin mit. Sie ist eine anerkannte Expertin in Rassismuskritik und bietet regelmäßig Workshops zu den Themen Rassismuskritisches Denken sowie Handeln an. Besonders fokussiert sie sich auf die Bildungseinrichtungen, um das Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion zu fördern.
Rassismus als gesellschaftliches Problem
Der Workshop beleuchtet auch die jahrhundertelange Vernachlässigung des Themas Rassismus in der Gesellschaft. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt, um den Betroffenen besser zu helfen und rassistische Strukturen aktiv zu bekämpfen. Besonderes Augenmerk gilt den verschiedenen Formen, die Rassismus annehmen kann. In Deutschland sind hiervon insbesondere Gruppen wie Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja, People of Color, Schwarze Menschen, Muslim*innen, Menschen mit Migrationsgeschichte sowie geflüchtete Menschen betroffen.
Rassismus wird häufig als ein Muster der Diskriminierung beschrieben, das Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse ist. Die verschiedenen „Härtegrade“ von Rassismus reichen von alltäglicher Ausgrenzung über strukturelle Diskriminierungen bis hin zu physischen Angriffen und Anschlägen. Ein unverzichtbarer Aspekt dieser Diskussion ist das Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen, insbesondere den Genozid an Jüd*innen sowie Sinti*zze und Rom*nja. Das Erinnern an diese Verbrechen stellt eine bedeutende politische Aufgabe dar.
Menschenrechte im Kontext von Rassismus
Die Menschenrechte verlangen die Gleichheit und Achtung aller Menschen. Rassismus negiert diesen grundlegenden Anspruch und steht im direkten Widerspruch zur Menschenrechtsidee. Der Kampf gegen Rassismus wird als zentrales Anliegen der Menschenrechte betrachtet. Um Rassismus zu überwinden, ist es wichtig, die historisch und gesellschaftlich verwurzelten Ungleichheiten zu erkennen und aktiv zu bekämpfen.
Die Verpflichtungen zur Bekämpfung von Rassismus sind im Grundgesetz verankert und finden sich auch in internationalen Abkommen, wie der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) und dem Internationalen Übereinkommen gegen rassistische Diskriminierung (ICERD).
Mit der kommenden Veranstaltung an der Universität zu Lübeck eröffnet sich die Möglichkeit, den Grundstein für einen fruchtbaren Dialog über Rassismus und dessen Auswirkungen zu legen. Es ist ein Schritt, um in der Gesellschaft ein tieferes Verständnis für die Problematik zu schaffen und konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Weitere Informationen sind auf der Webseite der Universität zu finden: University of Lübeck. Für einen detaillierten Kontext zum Thema Rassismus und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft kann auch das Institut für Menschenrechte konsultiert werden.
Zusätzliche Hintergründe zur Thematik bietet das Dokument auf Pageplace.