
Am 9. März 2025 wird die Universität Hohenheim eine Pressekonferenz abhalten, die sich mit einem besorgniserregenden Anstieg der Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Deutschland befasst. Die virtuelle Veranstaltung, die am 25. Februar um 10:00 Uhr stattfindet, ist ein wichtiger Schritt in der Aufklärung über die Gefahren, die von Zecken ausgehen. Medienvertreter:innen können sich unter presse@uni-hohenheim.de anmelden.
Gemäß der aktuellen Analyse haben die Fallzahlen in Deutschland alarmierende Höhen erreicht. Im Jahr 2024 wurde die zweithöchste Anzahl an FSME-Fällen seit mehr als zwanzig Jahren verzeichnet, mit insgesamt 686 Diagnosen. Das Robert-Koch-Institut berichtet von einem kontinuierlichen Anstieg der Fälle seit 2017, der auch im Jahr 2025 anhalten wird. Besonders hervorzuheben ist, dass FSME-positive Zecken mittlerweile in Landkreisen aktiv sind, die nicht als Risikogebiete klassifiziert sind, was die Risiken für die Bevölkerung erhöht.
Zecken und ihre Verbreitung
Die Zecken sind ganzjährig aktiv und haben mittlerweile auch höhere Bergregionen erreicht. Forscher der Universität Hohenheim bezeichnen ganz Deutschland als FSME-Endemiegebiet. Dies ist bedingt durch den Klimawandel, der die Ausbreitung der Zecken begünstigt. Vor allem in Regionen mit milden Wintern, wo Temperaturen unter -15 Grad immer seltener werden, bleiben die Zecken auch im Winter aktiv.
Besonders in Süddeutschland zeigen sich Hotspots, wie der Landkreis Ravensburg, wo über 80% der FSME-Fälle aus den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern stammen. Prof. Dr. Ute Mackenstedt betont die hohe genetische Vielfalt der FSME-Viren in diesen Gebieten, was die Bekämpfung der Krankheit zusätzlich kompliziert.
Die Herausforderungen bei Diagnosen und Impfungen
Die Symptome einer FSME-Infektion können grippeähnlich sein und führen häufig zu Fehldiagnosen, insbesondere bei Kindern. Dies ist ein weiteres bedeutendes Thema, das auf der bevorstehenden Pressekonferenz behandelt wird. Im Jahr 2024 waren 98% der FSME-Patienten entweder nicht geimpft oder hatten keinen ausreichenden Impfschutz. Diese besorgniserregende Zahl unterstreicht die Dringlichkeit, Menschen über Schutzimpfungen aufzuklären. In Ländern wie Österreich hat eine flächendeckende Impfkampagne die Krankheitszahlen signifikant gesenkt.
Die Impfung gegen FSME wird von den Krankenkassen bezahlt und ist für alle Altersgruppen empfehlenswert. Auch in Deutschland sollten die Menschen verstärkt auf den Impfschutz achten, um sich und ihre Familien zu schützen.
Für weitere Informationen zur Zeckenforschung und zur bevorstehenden Pressekonferenz können Interessierte die Webseite der Universität Hohenheim besuchen: zecken.uni-hohenheim.de.