
Am 7. April 2025 stellt sich die RWTH Aachen in einer spannenden Interviewreihe der Frage, ob Roboter Menschen ersetzen werden. Im Gespräch mit den Professoren Heike Vallery und Sebastian Trimpe werden vielseitige Aspekte der Robotik beleuchtet. Professorin Vallery, eine führende Expertin im Maschinenbau und der Robotik, ist als Alexander-Humboldt-Professorin an die RWTH zurückgekehrt und leitet das Institut für Regelungstechnik. Sie bringt umfassende Erfahrung in der Forschung zur Unterstützung menschlicher Bewegungen mit.
Professor Trimpe, seit 2020 Professor für Data Science im Maschinenbau, leitet das KI-Center der RWTH Aachen. Mit einem interdisziplinären Hintergrund, inklusive einer Promotion an der ETH Zürich, bereichert er das Gespräch über die Rolle der Robotik und künstlichen Intelligenz in der Zukunft der Arbeit. Beide Professoren sind zudem Mitglieder des neu gegründeten Robotics Institute Germany.
Chancen und Herausforderungen der Robotik
In ihrer Diskussion verdeutlichen die Experten, dass die Akzeptanz von Robotern eine der größten Herausforderungen darstellt. Vallery und Trimpe präzisieren, was Roboter ausmacht: Laut Vallery handelt es sich um Systeme, die in der physikalischen Welt interagieren, während Trimpe automatisierte Maschinen beschreibt, die Aufgaben ausführen und eine Computersteuerung benötigen. Die Forschung an der RWTH befasst sich vorwiegend mit Computer Vision, kognitiver Robotik und intelligenter Robotik in der Produktion.
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die zukünftige Entwicklung in der Robotik, die eher evolutionär als revolutionär sein wird. Dies bedeutet, dass neue Jobs entstehen, insbesondere in der Wartung und Entwicklung von Robotern. Die Professoren betonen auch die Notwendigkeit technologischer Lösungen, insbesondere in der Pflege und Medizin, um Herausforderungen zu bewältigen. Vallery hebt hervor, dass diese Technologien Chancen für einen höheren Lebensstandard bieten, gleichzeitig aber auch Herausforderungen wie Ressourcenverbrauch und Elektroschrott mit sich bringen.
Ethische Fragestellungen im Fokus
Die Gespräche lenken zudem den Blick auf ethische Fragen in der Robotik. Wissenschaftler und Gesellschaft sind gefordert, über Grenzen und Regularien nachzudenken. Dies wird umso relevanter, da die Mensch-Maschine-Interaktion zunimmt und die Verantwortung für Entscheidungen, die von Algorithmen getroffen werden, klar definiert werden muss. Professor Vallery spricht auch den Uncanny Valley-Effekt an: das Unbehagen, das viele Menschen empfinden, wenn Roboter menschenähnliche Züge annehmen.
Ein weiterer Diskussionspunkt sind die Emotionen, die Menschen Maschinen zuschreiben. Professoren Trimpe und Vallery stellen fest, dass Roboter in präzisen Positionierungen und repetitiven Aufgaben überlegen sind, jedoch Schwierigkeiten bei Kraftregelungen und dem Gleichgewicht haben. Hierzu gibt es auch philosophische Überlegungen: Sollten Maschinen moralische Entscheidungen treffen? Diese Debatte, die auch von Technikzeit angetrieben wird, ist zentral für die zukünftige Entwicklung der Robotik.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass technologische Fortschritte sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen. Der Diskurs über die ethischen Implikationen dieser Technologien ist unerlässlich, um im Gleichklang mit den Innovationen zu bleiben und deren positive Aspekte zu maximieren, während die sozialen und moralischen Herausforderungen nicht aus den Augen verloren werden.