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Zukunftsängste überwinden: So plant die Generation von morgen!

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Planning-in-Action“, geleitet von Prof. Dr. Ruth Ayaß, beschäftigen sich Wissenschaftler der Universität Bielefeld intensiv mit der Frage, wie Menschen im Alltag über Zukunftspläne sprechen und diese erfolgreich umsetzen können. Jonas Kramer und Dr. Sarah Hitzler sind die beteiligten Forscher, die sich mit Unsicherheiten der Zukunft auseinandersetzen. Dieses Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und dauert von 2021 bis 2024.

Die Analyse basiert auf umfangreichen Daten, die aus Videoaufnahmen und Transkripten von Gesprächen gewonnen wurden. Diese Gespräche beginnen oft damit, dass eine Person ein bestimmtes Vorhaben äußert oder eine dringende Aufgabe formuliert. Bei der Analyse wurden mehrere hundert Stunden Videomaterial erstellt, wobei Kramer eine Familie über zwei Wochen filmte und später zusätzliche Daten sammelte, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.

Herangehensweisen an Unsicherheiten

Das Ziel der Untersuchung ist es, die Strukturen von Planungsgesprächen zu identifizieren. Ein zentrales Ergebnis deutet darauf hin, dass Menschen bei Urlaubsplanungen häufig unsichere Faktoren benennen und konkretisieren, um Gewissheit zu schaffen. Dies verweist auf die Art und Weise, wie Planung als zukunftsgerichtete Praxis gilt, die zukünftige Ereignisse aktiv gestalten will, wie auch die Stadtentwicklungspraxis zeigt.

In der Planungstheorie existieren zwei Hauptansätze: Der dominante Zugang, der auf autoritatives Wissen setzt und Masterpläne vorgibt, sowie der deliberative Zugang, der Vielstimmigkeit zulässt und auf demokratische Maßnahmen setzt. Letzteres wird exemplifiziert durch das Konzept des „Collaborative Planning“, das von Patsy Healy geprägt wurde. Die Unsicherheiten in der Planung erfordern daher nicht nur akkurate Szenarien und Prognosen, sondern auch überzeugende Kommunikation, um divergierende Meinungen zu integrieren.

Resilienz in der Planung

Ein zentrales Konzept in aktuellen Planungsdiskursen ist Resilienz, beschrieben als die Fähigkeit eines Systems, nach Störungen sich selbst zu heilen. Resilienz-orientierte Planung erfordert vorausschauende Interventionen und die Sicherstellung von Konnektivität innerhalb der städtischen Strukturen. Schlüsselfaktoren für Resilienz sind aktivierbare Flächenreserven, vielfältige Nutzungsmuster, sichere Gebäude und zuverlässige Infrastrukturen.

Wien verfolgt zum Beispiel einen Smart-City-Ansatz, der Datensouveränität und Partizipation betont, während kritischere Stimmen auf die Gefahren der Datennutzung hinweisen. Der Konflikt um das Smart-City-Projekt „Quay Side“ in Toronto illustriert dies, da Bedenken zur Verletzung von Persönlichkeitsrechten geäußert wurden. Diese Fragestellungen sind auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Herausforderungen von erheblicher Bedeutung.

Simon Andreas Güntner, Professor für Raumsoziologie an der TU Wien, unterstreicht, dass Planungskulturen von politischen, sozialen und technologischen Entwicklungen beeinflusst werden. Er betont, dass eine gute Planung, die auf klaren Wertvorstellungen und sensiblen Interventionen basiert, eine lebenswerte Stadt für zukünftige Generationen ermöglicht.

Die Diskussion um Planung und Resilienz verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Akteure ihre Aufgaben nicht nur in Bezug auf aktuelle Herausforderungen interpretieren, sondern auch die Visionen der zukünftigen Entwicklung und den Umgang mit Unsicherheiten in den Mittelpunkt stellen. Kramers Promotion zum Thema „Alltägliches Planen“ an der Bielefelder Graduiertenschule in Geschichte und Soziologie ist ein weiterer Schritt in dieser wichtigen Forschung.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
aktuell.uni-bielefeld.de
Weitere Infos
wien.gv.at
Mehr dazu
handwerk2025.de

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