
Am 28. Februar 2025 findet der Informationstag „Zukunftscampus Neue Lehrkräfte für Berlin“ an der Freien Universität Berlin in Dahlem statt. Diese Veranstaltung, die von den vier Berliner lehrkräftebildenden Universitäten – der Freien Universität, der Humboldt-Universität, der Technischen Universität Berlin sowie der Universität der Künste – gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und dem Berliner Netzwerk für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund organisiert wird, richtet sich an Jugendliche ab der zehnten Klasse.
Von 9:00 bis 15:30 Uhr erhalten die Teilnehmer wertvolle Einblicke in Lehramtsstudiengänge in Berlin. Sie können an Workshops zu verschiedenen Fächern teilnehmen und mit erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern sowie Lehramtsstudierenden ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung bietet zudem eine Plattform zur Vorstellung möglicher Fächerkombinationen und vermittelt einen Eindruck vom Uni-Alltag.
Gesellschaftliche Verantwortung und interkulturelle Vielfalt
Die gesellschaftliche Verantwortung der Universität in der Lehrkräftebildung betont Prof. Dr. Sven Chojnacki, Vizepräsident für Studium und Lehre der Freien Universität. Diese Verantwortung wird besonders deutlich, wenn man die demografischen Entwicklungen in Berlin betrachtet. Laut einer OECD-Studie hatten im Schuljahr 2020/2021 knapp 12% der Schüler an allgemeinbildenden Schulen keine deutsche Staatsangehörigkeit. Über 33% der Grundschüler wiesen im Jahr 2020 eine familiäre Migrationsgeschichte auf.
Das Berliner Netzwerk, das bereits 2010 gegründet wurde, zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die sich für den Lehrerberuf interessieren, zu unterstützen. Es fördert die interkulturelle Vielfalt in der Bildungslandschaft, indem es Beratungen bei der Studienwahl, im Studium sowie während des Vorbereitungsdienstes anbietet.
Internationale Ausrichtung der Lehrerbildung
Angesichts der Bedürfnisse eines zunehmend globalisierten Arbeitsmarktes ist die internationale Ausrichtung der Lehrerbildung unverzichtbar. Lehrkräfte müssen in der Lage sein, globale Entwicklungen und deren Auswirkungen authentisch zu vermitteln. Eine Umfrage im Rahmen der OECD-Lehrstudie TALIS 2018 zeigt, dass lediglich 32% der internationalen Lehrkräfte angaben, dass multikulturelles Lehren Teil ihrer Ausbildung war. Dies stellt einen erheblichen Handlungsbedarf dar, um angehende Lehrkräfte besser auf die Herausforderungen einer interkulturell geprägten Schulrealität vorzubereiten.
Mit Programmen wie dem BMBF-finanzierten DAAD-Programm „Lehramt.International“ wird die Lehrerbildung um interkulturelle und internationale Aspekte erweitert. Zu den Maßnahmen gehören Vollstipendien für Schulpraktika im Ausland sowie Angebote zur strukturellen Internationalisierung der Lehramtsstudiengänge. Diese Initiativen sind entscheidend, um den Künftigen nicht nur fachliche, sondern auch zwischenmenschliche Kompetenzen zu vermitteln, die für den Lehrerberuf notwendig sind.
Das Engagement für die interkulturelle Bildung spiegelt sich auch in Initiativen wider, die nicht-mobile Lehramtsstudierende durch Gastdozenturen und digitale Projekte mit internationalen Erfahrungen bereichern wollen. Dieses umfassende Vorgehen soll sicherstellen, dass die kommende Generation von Lehrkräften sowohl auf die vielseitigen Anforderungen des internationalen Arbeitsmarktes als auch auf die Herausforderungen einer diversifizierten Schülerschaft vorbereitet ist.
Insgesamt lässt sich sagen, dass durch Veranstaltungen wie den „Zukunftscampus“ und durch die Bemühungen um mehr Interkulturalität im Bildungswesen der Weg für eine zukunftsorientierte Lehrkräftebildung geebnet wird, die den Anforderungen einer modernen, globalisierten Gesellschaft gerecht wird.
Für weitere Informationen zu den Zielen und Inhalten des Zukunftscampus empfehlen sich die Seiten der Freien Universität Berlin, des Zukunftscampus Berlin sowie der Qualitätsoffensive Lehrerbildung.