
Am 24. Juni 2025 hat die Universität Kassel wichtige Entscheidungen hinsichtlich der Besetzung ihres Hochschulrats getroffen. Wie uni-kassel.de berichtet, wurden Prof. Dr. Birgitt Riegraf und Prof. Dr. Hans-Jürgen Urban in den Hochschulrat berufen. Beide Wissenschaftler bringen eine Vielzahl an Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen mit, die der Universität zugutekommen sollen.
Prof. Dr. Birgitt Riegraf, bis zuletzt Präsidentin der Universität Paderborn, hat sich einen Namen in der Hochschul- und Wissenschaftslandschaft gemacht. Sie lehrte unter anderem Allgemeine Soziologie und hat zahlreiche Führungspositionen innegehabt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Wissenschafts- und Hochschulforschung, Geschlechterforschung sowie Ungleichheitssoziologie.
Die Expertise von Dr. Urban
Prof. Dr. Hans-Jürgen Urban ist seit 2007 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und bringt umfangreiche Kenntnisse in Sozialpolitik und Arbeitsmarktfragen mit. Seiner Expertise verdankt er auch die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Salzgitter AG und die Rolle als ehrenamtlicher Richter beim Bundesarbeitsgericht. Urban hat an mehreren Universitäten studiert und promovierte in der Gesellschaftswissenschaft.
Die Präsidentin der Universität Kassel, Prof. Dr. Ute Clement, drückte ihre Freude über die Neuernennungen aus, da Riegraf und Urban das Kompetenzspektrum des Hochschulrats erheblich erweitern. Der Hochschulrat selbst spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklungsplanung der Hochschule. Er gibt Empfehlungen zu Studiengängen, Evaluierungsverfahren und Budgetplanung und nimmt damit Einfluss auf weitreichende Entscheidungen der Universität.
Empfehlungen des Wissenschaftsrats
In einem aktuellen Bericht empfiehlt der Wissenschaftsrat, die Geschlechterforschung in Deutschland weiter zu stärken. Eine verstärkte Integration von Geschlechterperspektiven in Forschung und Lehre sowie eine intensivere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen stehen dabei im Fokus. Die Empfehlungen belegen das große Entwicklungspotenzial in der außerhochschulischen Forschung, die auch Ressortforschung umfasst. Diese Aspekte können auch für die Arbeit des Hochschulrats der Universität Kassel von Bedeutung sein, insbesondere in Bezug auf Riegrafs und Urbans Forschungsschwerpunkte.
Der Bericht des Wissenschaftsrats wird nicht nur in Forschungskreisen, sondern auch in der politischen Diskussion Beachtung finden. Die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung wurden 2023 veröffentlicht und umfassen 154 Seiten, die unter wissenschaftsrat.de eingesehen werden können. Mehr Informationen zu den Empfehlungen finden sich auch auf fsv.uni-jena.de.
Die Berufung von Riegraf und Urban in den Hochschulrat könnte somit einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Universität Kassel und ihrer Position im deutschen Hochschulsystem leisten.