Digitale Schätze: Wie wir unser Kulturerbe für die Zukunft sichern!
Am 15. September 2025 besuchte Dr. Florian Herrmann die datArena der Uni BW München und diskutierte digitale Archivierung.

Digitale Schätze: Wie wir unser Kulturerbe für die Zukunft sichern!
Am 15. September 2025 empfing die datArena der Universität der Bundeswehr München hochrangigen Besuch aus der bayerischen Landespolitik. Dr. Florian Herrmann, der Leiter der Staatskanzlei, und Kerstin Schreyer, Landtagsabgeordnete, erhielten einen tiefen Einblick in die bedeutenden Aktivitäten dieser Einrichtung. Vizepräsident Prof. Geralt Siebert führte die Gäste durch die Sammlung von Informationstechnologie und thematisierte insbesondere die Bewahrung des digitalen Kulturerbes.
Die Diskussion um die Langzeitarchivierung digitaler Daten nahm einen zentralen Platz bei diesem Besuch ein. Dr. Herrmann betonte die Notwendigkeit, Jugendliche für MINT-Fächer zu motivieren, und verwies dabei auf ein Hochbegabtenprogramm, das sich als eine wichtige Maßnahme herausstellt. Die Professoren Stefan Pickl und Uwe Borghoff unterstrichen die Bedeutung der lauffähigen alten Rechner und der entsprechenden Software für die Archivierung und Analyse historischer Daten, wie etwa die Lesbarkeit von Spektrogrammen von Radioaktivitätsmessungen nach dem Tschernobyl-Unfall 1986.
Herausforderungen der digitalen Langzeitarchivierung
Die Bewahrung digitaler Informationen steht vor vielfältigen Herausforderungen, die in der Diskussion um die datArena angesprochen wurden. Physische Objekte haben eine gewisse Haltbarkeit, während elektronische Publikationen immer neue Probleme aufwerfen. Digitale Datenträger können, selbst bei geringfügigen Fehlern, oft rekonstruiert werden, während bei größeren Defekten Daten unwiederbringlich verloren gehen können, was als „digitales Vergessen“ bezeichnet wird.Wikipedia berichtet, dass digitale Daten nicht nur vor dem Verlust durch Alterung geschützt werden müssen, sondern auch durch die Notwendigkeit, diese rechtzeitig auf neue Medien zu kopieren.
Ein wesentliches Thema hierbei sind die höheren Anforderungen an die Speicherung und die anhaltende Wandlungsfähigkeit der Medien, Formate und Lesevorrichtungen. Die Notwendigkeit von Metadaten zur Auffindbarkeit und Strukturierung der Originaldaten wurde ebenfalls betont. Die Professoren hoben hervor, dass alte Speichermedien wie Pergamente bei guter Lagerung viele Jahrhunderte überdauern können, während moderne digitale Medien oft nur begrenzte Zeit haltbar sind. Zudem verlieren digitale Datenträger durch Umwelteinflüsse und chemische oder physikalische Einwirkungen rasch ihre Funktionalität.Deutsche Nationalbibliothek erläutert, dass proprietäre Systeme und urheberrechtliche Hürden die Langzeitarchivierung erschweren.
Zukunftsvisionen und Integration in das Ökosystem
Am Ende des Termins versprach Dr. Herrmann, dass die Integration der datArena in das bayerische Museums- und Wissenschaftsökosystem weiter vorangetrieben werden soll. Kerstin Schreyer bezeichnete die datArena als ein „einmaliges Juwel in ihrem Stimmkreis“, was die positive Wertschätzung der Institution verdeutlicht. Ein virtuelles Highlight des Besuchs war der angestrebte Besuch der Villa von Thomas Mann in München-Bogenhausen, den Herrmann ebenfalls plante, und das Interesse an einer virtuellen Tour seiner Villa in Pacific Palisades, USA, wurde geweckt.
Die Diskussion um die digitale Langzeitarchivierung ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Politik und Wissenschaft. Die nahtlose Vernetzung der Akteure wird entscheidend sein, um das digitale Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.