Klimafreundliche Städte: Wie Grünflächen unser Wasser schützen können!
Die Universität München erforscht innovative Ansätze zur Regenwasserbewirtschaftung und urbanen Klimaanpassung für lebenswertere Städte.

Klimafreundliche Städte: Wie Grünflächen unser Wasser schützen können!
In einer Zeit, in der der Klimawandel zunehmend spürbar wird, rücken innovative Ansätze zur Wasserbewirtschaftung in städtischen Räumen immer mehr in den Fokus. Ein aktuelles Forschungsprojekt an der Technischen Universität München beleuchtet, wie multifunktionale Flächen in Städten entwickelt werden können, um als Zwischenspeicher für Niederschlagswasser zu fungieren. Durch die Nutzung solcher Flächen lassen sich nicht nur die Belastungen der bestehenden Kanalisation verringern, sondern auch die Lebensqualität in urbanen Gebieten steigern, wie tum.de berichtet.
Ein anschauliches Beispiel aus Rotterdam zeigt, wie Basketballplätze bei starkem Regen überflutet werden, um die Abwasserinfrastruktur zu entlasten. Solche kreativen Lösungen sind Teil eines ganzheitlichen Ansatzes, der auch die Durchführung von Forschungsarbeiten zur Analyse von Schadstoffen aus Niederschlagswasser von nichtmetallischen Dächern beinhaltet. Hierbei sollen der Schadstoffeintrag ins Grundwasser verringert sowie Versickerungsmulden und technische Behandlungsanlagen zur Anwendung kommen.
Optimierung der städtischen Umwelt
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die Untersuchung von Stadtbäumen. Diese sollen besser an die klimatischen Veränderungen angepasst werden, indem sowohl der Standort als auch der Substratbedarf optimiert werden. Der Einsatz von wasserspeichernden Materialien spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Zudem wird der Nutzen von Zisternen hervorgehoben, die als kleine Wasserspeicher dienen, um Pflanzen bei Trockenheit zu versorgen.
Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu erfolgreicher Stadtentwicklung. Das Projekt fördert die Interdisziplinarität durch die Kooperation von Ökosystemforschern, Architekten, Landschaftsplanern und Sozialwissenschaftlern. Ein zentrales Ziel ist die Verbesserung des lokalen Wasserhaushalts und die Erhöhung der Artenvielfalt in Städten, um eine lebenswertere Umgebung für die Bürger zu schaffen.
Kritik an bestehenden Bauweisen
Die Begrünung von Dächern und Fassaden wird als ein weiterer wichtiger Schritt zur Förderung energieeffizienter Gebäude und zur Erhöhung der Klimaresilienz betrachtet. Hierbei zeigt sich jedoch ein Bedarf an rechtlichen Vorschriften zur Dachbegrünung öffentlicher Gebäude, um langfristige Vorzüge zu sichern. Kritische Stimmen monieren, dass der aktuelle Bauansatz häufig „möglichst billig und schnell“ ist, was den langfristigen Nutzen gefährden könnte. Gründächer bieten nicht nur signifikante Umweltnutzen, sondern verbessern auch die Isolation von Gebäuden.
Die Forderung nach einer ehrlichen Berechnung der Betriebs- und Folgekosten ist daher essenziell für eine nachhaltige Stadtentwicklung, um die Wertigkeit solcher Projekte angemessen zu erfassen. Zusätzlich werden großräumige Strategien entwickelt, die sich auf Gesamtstadt- oder Wassereinzugsgebiets-Ebene abspielen. Diese beinhalten die Identifizierung und Priorisierung von Handlungsfeldern sowie die Entwicklung städtebaulicher Leitbilder mit wasserbezogenen Elementen, die umweltbundesamt.de als Grundlage für multifunktionale Flächengestaltungen dient.
Ein weiteres Beispiel für die Implementierung dieser Konzepte kann in Städten wie Gelsenkirchen und Wuppertal beobachtet werden, wo Modellvorhaben zur Erhöhung der Attraktivität oberirdischer Freiflächen bereits erfolgreich erprobt wurden. Die Verbindung dieser Maßnahmen zielt darauf ab, die Lebensqualität zu erhöhen und den (Nutz-)Wert von Grundstücken zu steigern, während gleichzeitig Überflutungsvorsorge und die Reduzierung von Infrastrukturbaukosten berücksichtigt werden.