Revolution in der Neurowissenschaft: KI entschlüsselt das menschliche Gehirn!

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Die FU Berlin forscht über die Verbindung zwischen großen Sprachmodellen und menschlichem visuellem Verständnis, veröffentlicht in "Nature".

Die FU Berlin forscht über die Verbindung zwischen großen Sprachmodellen und menschlichem visuellem Verständnis, veröffentlicht in "Nature".
Die FU Berlin forscht über die Verbindung zwischen großen Sprachmodellen und menschlichem visuellem Verständnis, veröffentlicht in "Nature".

Revolution in der Neurowissenschaft: KI entschlüsselt das menschliche Gehirn!

Eine neue Studie, die von einem Team um Prof. Dr. Adrien Doerig von der Freien Universität Berlin durchgeführt wurde, zeigt, dass große Sprachmodelle (LLMs) in der Lage sind, vorherzusagen, wie das menschliche Gehirn auf visuelle Reize reagiert. Diese Forschung wurde in der renommierten Fachzeitschrift Nature Machine Intelligence veröffentlicht und trägt den Titel „High-level visual representations in the human brain are aligned with large language models“ berichtet die Freie Universität Berlin.

Die Untersuchung bezieht sich auf das Zusammenspiel zwischen menschlicher visueller Wahrnehmung und den Repräsentationen, die von LLMs, wie sie auch hinter ChatGPT stehen, generiert werden. Bisher fehlten effektive Instrumente, um die hochabstrakten Bedeutungen zu analysieren, die Menschen aus visuellen Eindrücken ableiten. Dies gelang dem Forschungsteam durch die Extraktion von „semantischen Fingerabdrücken“ aus normalen Szenenbeschreibungen, die anschließend zur Modellierung von funktionellen MRT-Daten verwendet wurden, die während des Betrachtens von Alltagsbildern gesammelt wurden.

Innovative Methoden zur Datenanalyse

Zu den untersuchten Bildern gehören Szenen wie „Kinder, die auf dem Schulhof Frisbee spielen“ und „ein Hund, der auf einem Segelboot steht“. Die durch LLMs generierten Repräsentationen führten zu genauen Vorhersagen der Gehirnaktivitäten, was Rückschlüsse auf das Gesehene ermöglichte. Diese Methoden erwiesen sich als effektiver als viele aktuelle Bildklassifikationssysteme, was die Bedeutung und potenziellen Anwendungen von LLMs in der Neurowissenschaft unterstreicht.

Zusätzlich wurde die Fähigkeit von Computervisionsmodellen untersucht, semantische Fingerabdrücke direkt aus Bildern vorherzusagen, was die Forschung weiter voranbringen könnte. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Neurowissenschaft, sondern auch für die Entwicklung intelligenter Systeme von großer Relevanz. Laut Fraunhofer IKS wird die Bedeutung von KI-basierten kognitiven Systemen immer deutlicher, da diese Technologien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen, einschließlich der autonomen Fahrzeuge, unverzichtbar sind.

Die Herausforderungen in der KI und hohe Anforderungen an Sicherheit

Die Komplexität von großen Sprachmodellen und die nach wie vor bestehende Unverständlichkeit solcher Systeme werfen jedoch bedeutende Herausforderungen auf. David Bau, Informatiker an der Northeastern University, beschreibt, dass traditionelle Software das Identifizieren von Problemen ermöglicht, während KI oft als „Blackbox“ fungiert, deren genaue Funktionsweise schwer nachvollziehbar ist. Das Forschungsfeld der erklärbaren KI (XAI) wird daher zunehmend wichtig, um die interne Logik und Entscheidungsfindungen der KI-Systeme besser zu verstehen berichtete Spektrum.de.

Da LLMs für komplexe Aufgaben, wie medizinische Beratungen oder Programmierungen, eingesetzt werden, ist es essenziell, dass ihre Entscheidungen nachvollziehbar sind. Die Notwendigkeit, Erklärungen für KI-Systeme zu liefern, ist insbesondere bei Hochrisiko-Anwendungen unerlässlich. Bau hebt hervor, dass Unternehmen wie OpenAI ihre Quellcodes geheim halten, was die Bemühungen um eine transparente Forschung behindert und somit auch die Entwicklung sicherer, erklärbarer KI-Systeme einschränkt.

In der Zukunft könnte die Synthese der Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und der KI-Entwicklung, wie in der aktuellen Studie aufgezeigt, entscheidend dazu beitragen, die Kluft zwischen menschlichem und maschinellem Verständnis zu überbrücken. Diese Synergien eröffnen neue Perspektiven für beide Wissenschaftsrichtungen und stehen auf der Schwelle zu bahnbrechenden Fortschritten in der Entwicklung intelligenter Systeme.