Digitale Lernplattform für Sportlerinnen: Neues Projekt gestartet!
Das EU-Projekt „HerForm“ fördert digitale Lernplattformen für weibliche Athleten. Kursstart: Dezember 2025.

Digitale Lernplattform für Sportlerinnen: Neues Projekt gestartet!
Das EU-Projekt „HerForm“ zielt darauf ab, Athletinnen im Hochleistungssport durch eine innovative digitale Lernplattform zu unterstützen. Die Initiative, die mit Mitteln des Erasmus+ Programms gefördert wird, hat eine dreijährige Laufzeit und wird von der Deutschen Sporthochschule Köln geleitet. Sechs internationale Institutionen arbeiten zusammen, um ein digitales Angebot zu schaffen, das sich speziell an Athletinnen zu Beginn ihrer Karriere richtet. Ab Dezember 2025 wird ein zehnstündiger videobasierter Online-Kurs zur Verfügung stehen, der zentrale Themen wie Gesundheit, Work-Life-Balance, Selbstvermarktung und Finanzen behandelt. Moderiert wird der Kurs von Claire Small, einer ehemaligen Rugby-Nationalspielerin Irlands, die auch als Ärztin und TV-Expertin tätig ist. Der Kurs wird barrierefrei, mehrsprachig und vollständig digital zugänglich sein, was einen wichtigen Fortschritt für die Zielgruppe darstellt.
Die Entwicklung der Kursinhalte basiert auf den Ergebnissen einer internationalen Online-Umfrage, an der 132 Athletinnen aus 17 Ländern teilgenommen haben. Diese Umfrage identifizierte 18 zentrale Karriereaspekte und offenbarte einen hohen Informationsbedarf, insbesondere zu Themen wie Vertragsverhandlungen, Familienplanung und dem Wiedereinstieg nach einer Schwangerschaft. Die Athletinnen berichteten, dass sie sich auf Auslandsreisen gut vorbereitet fühlten, während die Übergänge in den Profisport als weniger gut strukturiert empfunden wurden. Die Erkenntnisse aus der Umfrage flossen direkt in die Gestaltung der Kursinhalte ein.
Meilensteine und Tests
Ein entscheidender Meilenstein des Projekts war das Treffen der Partnerinstitutionen an der Deutschen Sporthochschule Köln im Oktober 2023. Dort wurden die ersten Umfrageergebnisse vorgestellt und zentrale Themenfelder definiert. Lisa Koop, Profibasketballspielerin und DSHS-Doktorandin, nahm als Vertreterin der Athletinnen an diesem Treffen teil. Darüber hinaus wird der erste Prototyp des „HerForm Training Hubs“ bereits von Sportorganisationen in Europa und Afrika getestet, was das Engagement für die Schaffung konkreter Unterstützung für weibliche Athleten unterstreicht.
HerForm ist eine Kooperation, die sich nicht nur auf den europäischen Raum beschränkt, sondern auch afrikanische Institutionen einbezieht, darunter Rugby Players Ireland und TWIN. Ziel ist es, geschlechtsspezifische Trainingszentren zu entwickeln, die auf die besonderen Herausforderungen weiblicher Athleten eingehen. Diese Herausforderungen sind vielfältig und erfordern spezifische Unterstützungsangebote, um den hohen Anforderungen und Übergängen in jungen Jahren gerecht zu werden. Die COVID-19-Pandemie hat die Situation noch verschärft, wodurch die Notwendigkeit einer spezifischen Unterstützungskompetenz für Athletinnen umso dringlicher wurde.
Zusätzliche Fortbildungsangebote
Parallel zu den Bemühungen von HerForm bieten auch andere Initiativen Weiterbildungsmöglichkeiten zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit im Sport an. So startet der Landessportbund NRW in Zusammenarbeit mit der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW den kostenfreien digitalen Selbstlernkurs „Rolle(n) vorwärts: Geschlechtergerechtigkeit im Sport“. Dieser Kurs besteht aus 16 Lerneinheiten und behandelt Themen wie Geschlechterklischees und geschlechtervielfältige Perspektiven im Sport. Die Teilnahme an diesem Kurs kann zudem zur Lizenzverlängerung für Übungsleiter*innen und Vereinsmanager*innen genutzt werden, was den praktischen Nutzen der Schulung unterstreicht.
Insgesamt verdeutlicht das Projekt HerForm, wie wichtig gezielte Schulungsangebote für weibliche Athleten sind. Sie stehen vor Herausforderungen, die sich von denen männlicher Athleten unterscheiden und erfordern eine angepasste Unterstützung. Die Entwicklung solcher Programme ist essentiell, um eine Gleichstellung im Hochleistungssport zu fördern und langfristig die Karrierewege von Athletinnen zu verbessern.