Internationale Medienpsychologie-Konferenz: Digitales Vertrauen im Fokus!
Internationale Konferenz zur Medienpsychologie 2025 in Duisburg: 230 Teilnehmer diskutieren digitale Technologien und gesellschaftliche Impulse.

Internationale Medienpsychologie-Konferenz: Digitales Vertrauen im Fokus!
Am 8. September 2025 steht die internationale Medienpsychologie im Fokus, da die renommierte Konferenz zur Medienpsychologie vom 10. bis zum 12. September in Duisburg stattfinden wird. Die Veranstaltung, die von der Fachgruppe Medienpsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie ausgerichtet wird, zieht über 230 Teilnehmende aus 21 Ländern an, die 221 Beiträge eingereicht haben. Diese 14. Tagung widmet sich den psychologischen und gesellschaftlichen Dimensionen digitaler Technologien und bietet ein Forum für den Austausch über Medienkompetenz und Regulationsfragen.
Prof. Dr. German Neubaum, ein führender Kopf der Konferenz, betont die Wichtigkeit solcher internationalen Treffen für den Erkenntnisgewinn im Umgang mit Technologien. Die Fakultät für Informatik der Universität Duisburg-Essen nutzt diese Möglichkeit zur Verstärkung ihres interdisziplinären Profils, während die Kooperation mit dem Center for Advanced Internet Studies (CAIS) den Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet weiter stärkt.
Vielfältiges Programm und Schwerpunkte
Das Konferenzprogramm wird eine Vielzahl von Formaten bieten, darunter Workshops, Präsentationen und Poster-Sessions. Zu den Höhepunkten gehören zwei Keynotes: Prof. Dr. Jessica Piotrowski von der Universität Amsterdam wird über die Förderung von Kompetenzen in der digitalen Gesellschaft sprechen, während Dr. Mitra Shamsi aus dem Iran Einblicke in die digitale Sichtbarkeit und feministischen Aktivismus in autoritären Kontexten geben wird. Die Pre-Conference Workshops beginnen am 10. September und umfassen auch Angebote für Promovierende sowie einen Workshop zu KI-Tools in der Forschung.
Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz in der Medienpsychologie bietet zahlreiche neue Fragestellungen. Mit der Veröffentlichung von Chat GPT 3 im November 2022 wurde KI für viele Techniklaien zugänglich und ist mittlerweile ein greifbarer Gesprächspartner geworden. Nutzer können Chatbots zu unterschiedlichen Themen befragen und erleben diese als freundliche, hilfsbereite Interaktionspartner. Inzwischen ermöglicht GPT 4.0 sogar die Echtzeitkommunikation mit der KI, was die Fragestellungen zur Nutzung und Wahrnehmung von Chatbots weiter vertieft. Medienstudien hinterfragen, ob die sogenannten Media Equation-Phänomene auch für KI-Chatbots gelten und inwieweit die Interaktion mit ihnen der zwischen Menschen ähnelt.
Vertrauen in KI-Systeme
Die Frage des Vertrauens spielt eine zentrale Rolle in der Forschung zu Chatbots. Neueste Erkenntnisse betrachten Vertrauen als einen sozialen Interaktions- und Beziehungspartner, was zu einer differenzierten Analyse der psychologischen Mechanismen hinter der Nutzer-KI-Interaktion führt. Diese Themen sind im Kontext der zunehmenden Integration von KI in den Alltag von höchster Relevanz. KI-gestützte Systeme nutzen digitale Massendaten und leistungsfähige Prozessoren, um in einem globalen gesellschaftlichen Nervensystem zu operieren.
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, soziale Entscheidungsprozesse erheblich zu beeinflussen. Automatische Entscheidungssysteme, die beispielsweise in Finanz- und Bildungskontexten Anwendung finden, können durch ihre algorithmischen Auswertungen über Chancen und Risiken entscheiden. Diese Systeme verlangen daher ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit und kritischer Reflexion. Insbesondere die algorithmische Diskriminierung und die Herausforderungen im Datenschutz, die durch die ständige Datenerhebung und -analyse entstehen, stellen ein bedeutendes Diskussionsthema dar.
Während die deutsche Bevölkerung ein mäßiges Problembewusstsein für diskriminierende KI-Muster zeigt, sind die Auswirkungen solcher Systeme laut Forschungsberichten erheblich. Die gesetzliche Regelung, insbesondere durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), setzt dem Einsatz datenbasierter Entscheidungssysteme zwar formale Grenzen, doch steigt die Akzeptanz solcher Technologien oft unter dem Druck nach Effizienz.
Zusammengefasst wird die Konferenz zur Medienpsychologie 2025 somit nicht nur ein Austauschort für Fachleute sein, sondern auch eine Plattform zur kritischen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Chancen, die die digitale Transformation mit sich bringt. Die Debatten, die hier angestoßen werden, könnten weitreichende Impulse für zukünftige gesellschaftliche und politische Entscheidungen liefern.
Für weitere Informationen und zur Anmeldung besuchen Sie bitte die Seite der Universität Duisburg-Essen, die Forschungsplattform zu Chatbots sowie die Expertise zu Künstlicher Intelligenz und kritischer Medienbildung.