Stahlindustrie im Umbruch: Studenten bringen grüne Technologien voran!

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Clara Zerbs und Fabian Bertram von der TU Freiberg erkunden innovative Technologien zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.

Clara Zerbs und Fabian Bertram von der TU Freiberg erkunden innovative Technologien zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.
Clara Zerbs und Fabian Bertram von der TU Freiberg erkunden innovative Technologien zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.

Stahlindustrie im Umbruch: Studenten bringen grüne Technologien voran!

Die Herausforderungen der Stahlindustrie sind groß und variieren von der Reduktion der Treibhausgasemissionen bis hin zur Schaffung einer nachhaltigeren Energieproduktion. Auf einem jüngsten Besuch eines Stahlwerks in Eisenhüttenstadt, ermöglicht durch ein Stipendium der Technischen Universität Freiberg, haben Studierende wertvolle Einblicke in diese Thematik erhalten. Clara Zerbs, eine Studentin der Verfahrenstechnik, und Fabian Bertram, ein Master-Student der Energietechnik, haben zusammen mit anderen Kommilitonen die Praxis der Stahlproduktion erkundet und Gespräche mit Beschäftigten über moderne grüne Technologien geführt. Ziel des Besuchs war es, die Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu stärken und umweltfreundliche Technologien voranzutreiben.

Besonderes Augenmerk legte Bertram auf die Dekarbonisierung der Roheisenerzeugung. Diese wird unter anderem durch den Einsatz von Eisenschwamm hochgerechnet, der aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Das Interesse an solchen Technologien zeigt, wie wichtig es ist, den Übergang zu einer nachhaltigeren Stahlproduktion zu gestalten. Laut der LGT ist die Stahlindustrie für einen erheblichen Teil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, vor allem im Zusammenhang mit der Nutzung kohlenstoffintensiver Brennstoffe.

Der Weg zur Dekarbonisierung

Die Ziele der internationalen Gemeinschaft sind ambitioniert: Bis Mitte des Jahrhunderts sollen die Treibhausgasemissionen netto null erreicht werden. Das erfordert eine grundlegende Umgestaltung buchstäblich aller Aspekte der Energie- und Güterproduktion, des Transports und des Verbrauchs. Der Weg zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist dabei ein zentraler Aspekt, denn die herkömmlichen Methoden, wie etwa das Hochofen-Sauerstoff-Aufblaskonverter-Verfahren (BOF), emittieren etwa zwei Tonnen CO2 pro Tonne Stahl. Im Gegensatz dazu sind modernere Methoden wie das Elektrolichtbogenofen-Verfahren (EAF) deutlich emissionsärmer

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um den Übergang zu saubereren Technologien zu unterstützen. Ein bedeutendes Projekt ist das von ArcelorMittal, das eine Finanzierung von 75 Millionen Euro zur Entwicklung neuer Anlagen zur “grünen” Ethanolproduktion aus Abgasen erhält. Diese Initiative zielt darauf ab, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und dabei 15 Prozent der Abgase zu nutzen, um Ethanol zu erzeugen, das vielseitig einsetzbar und leichter zu transportieren ist.

Innovative Technologien im Stahlsektor

Die Dekarbonisierung in der Stahlindustrie umfasst mehrere innovative Ansätze. Dazu zählen unter anderem:

  • Wasserstoffbasierte Direktreduktion
  • Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS)
  • Biomasse und Bioenergie
  • Recycling und Kreislaufwirtschaft

Diese Technologien befinden sich noch in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und erfordern umfangreiche Forschung sowie Investitionen, um ihren vollen Nutzen ausschöpfen zu können. Für viele Unternehmen ist dies sowohl eine technische Herausforderung als auch eine Möglichkeit, die eigene Wettbewerbsfähigkeit in einem sich wandelnden Markt zu sichern.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Studierenden, die an dieser Exkursion teilnahmen, nicht nur wertvolle praktische Erfahrungen sammelten, sondern auch Inspiration für ihre zukünftigen Karrieren erhielten. Der Weg zu einer nachhaltigeren Stahlproduktion ist lang, aber die Entschlossenheit zukünftiger Ingenieure wie Zerbs und Bertram kann eine wichtige Rolle spielen, um den geforderten Wandel voranzutreiben.