Flensburg im Schock: Antisemitisches Plakat sorgt für empörte Reaktionen

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Die Europa-Universität Flensburg verurteilt ein antisemitisches Plakat und bekräftigt ihr Engagement für Vielfalt und Solidarität.

Die Europa-Universität Flensburg verurteilt ein antisemitisches Plakat und bekräftigt ihr Engagement für Vielfalt und Solidarität.
Die Europa-Universität Flensburg verurteilt ein antisemitisches Plakat und bekräftigt ihr Engagement für Vielfalt und Solidarität.

Flensburg im Schock: Antisemitisches Plakat sorgt für empörte Reaktionen

Am 22. September 2025 wurde in Flensburg ein antisemitisches Plakat sichtbar, das in einem Schaufenster eines Trödelladens hing. Dieses Plakat, das offen ein Hausverbot für Jüdinnen und Juden aussprach, hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Das Präsidium der Europa-Universität Flensburg (EUF) verurteilt das antisemitische Schild scharf und zeigt sich „tief erschüttert über den Ausdruck von Hass,“ wie uni-flensburg.de berichtet.

Die Universitätsgemeinschaft äußert sich klar gegen Antisemitismus, Diskriminierung und Hetze. Präsidentin Prof. Dr. Christiane Hipp betont, dass Antisemitismus keinen Platz in der Gesellschaft haben darf. Die EUF steht solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinde und aller Menschen jüdischen Glaubens in Flensburg. Neben einem klaren Bekenntnis zu Vielfalt, Respekt und Akzeptanz kündigte die Universität an, dass besondere Aufmerksamkeit in der Lehrkräfteausbildung auf diskriminierungs- sowie antisemitismus-kritische Inhalte gelegt wird.

Reaktionen und Solidaritätsbekundungen

Auch die Evangelische Kirche in Schleswig-Flensburg hat sich zu dem Vorfall geäußert. Pröpstin Rebecca Lenz zeigte sich erschüttert über die antisemitischen Äußerungen und verdeutlicht die Unterstützung für die jüdische Gemeinde in Flensburg. Im Rahmen dieser Solidarität wird ein Mahnmal vor der Flensburger St. Nikolai-Kirche errichtet, um 45 jüdischen Bürgern aus Flensburg zu gedenken, die während des Holocausts ihr Leben verloren. Der Kirchenkreis unterstützt zudem Spendenaufrufe für die jüdische Gemeinde, um gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Spenden können an die IBAN DE 21 2175 0000 0186 0861 95 gerichtet werden, unter dem Stichwort „Gedenktafel für die Flensburger Holocaustopfer“ (mehr dazu auf kirchenkreis-schleswig-flensburg.de).

Der Vorfall hat auch die Aufmerksamkeit von Politikern und Antisemitismusbeauftragten auf sich gezogen. Gerhard Ulrich, Antisemitismusbeauftragter, bezeichnete das Schild als ein „widerliches, entsetzliches Zeichen“ und beklagte den starken Anstieg antisemitischer Straftaten in Schleswig-Holstein, wo diese nahezu verfünffacht wurden seit 2023. Auch der israelische Oppositionsführer Jair Lapid hat angekündigt, gegen den Ladeninhaber vorzugehen. Er plant, rechtliche Schritte einzuleiten und will den Ladeninhaber „auf jeden Cent“ verklagen, was zeit.de berichtet.

In der breiten Öffentlichkeit wurde der Vorfall als alarmierendes Beispiel für den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland wahrgenommen. Die deutsche Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen aufgenommen. Es bleibt zu hoffen, dass die Solidarität mit der jüdischen Gemeinde in Flensburg ein starkes Signal gegen den zunehmenden Hass und die Diskriminierung sendet.