Transkulturelle Kunst: Studierende entzünden kreative Dialoge in Leipzig
Studierende der Bauhaus Universität Weimar reagieren performativ auf Suse Webers Installation in der GfZK Leipzig am 10. Mai 2025.

Transkulturelle Kunst: Studierende entzünden kreative Dialoge in Leipzig
Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig wird am Samstag, den 10. Mai 2025, von 18 bis 24 Uhr, im Rahmen der Museumsnacht Halle & Leipzig eine besondere Performance präsentieren. Die Installation „Formel:Marionette_Leipzig“ von der Künstlerin Suse Weber, die seit 2017 Teil der Sammlungspräsentation „Spielräume“ ist, bildet den Mittelpunkt dieses Events. Studierende des Studiengangs Public Art und New Artistic Strategies der Bauhaus Universität Weimar werden sich in einer performativen Intervention mit Webers Werk auseinandersetzen.
Während der sechs Stunden dauernden Performance werden die Studierenden eigene Werkbeiträge in Codes umsetzen, die anschließend in das bestehende Zeichen- und Handhabungssystem integriert werden. Durch diese innovative Herangehensweise wird die Trägerstruktur der Installation neu angeordnet, und es kommt zu spannenden Rollenverschiebungen zwischen Werk, Künstler*in und Publikum.uni-weimar.de berichtet, dass der Gedankenaustausch zwischen den Beteiligten die Ergebnisse der Performance entscheidend beeinflussen wird.
Mehrsprachige Teilhabe und kulturelle Reflexion
Ein zentrales Ziel der Performance ist es, eine neue, transkulturelle Teilhabe zu fördern. Die Veranstaltung spricht ein mehrsprachiges Publikum an, unterstützt durch die Sprachvielfalt des PANAS-Projekts, welches zurzeit 12 verschiedene Sprachen umfasst, darunter Arabisch, Türkisch, Spanisch und Englisch. Die Studierenden werden durch diesen mehrsprachigen Zugang ermöglichen, dass eine Vielzahl von Stimmen gehört wird und die kulturelle Diversität gefeiert wird.
Suse Weber thematisiert in ihrer Installation die Verbindung zwischen Bildvokabeln und kulturellen Symbolen, die tief in ihrer eigenen Biografie verwurzelt sind. Ihre Arbeit bezieht sich auf ihre Kindheit in der DDR und nutzt dafür Archivbilder des staatlichen Tanzensembles, um gesellschaftliche Stereotypen zu reflektieren. Die Bildvokabeln werden durch gemeinsame Erzählungen mit dem Publikum neu angeordnet, was die Frage aufwirft: „Wer spielt” und „Wer wird gespielt”? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Identität und Kultur.
Verbindung von Kunst und Therapie
Im Kontext der transkulturellen Auseinandersetzung eröffnet die Performance Perspektiven, die auch für das Feld der Kunsttherapie von Bedeutung sind. In Deutschland ist die Entwicklung von „transkultureller Kunsttherapie“ ein noch junges Arbeitsfeld, das durch diverse Migrationsbewegungen in seiner Relevanz wächst. Hierbei sind spezielle Fähigkeiten zur Selbstreflexion notwendig, um in interkulturellen Begegnungen sensibel agieren zu können. Kunsttherapeut*innen arbeiten sowohl national als auch international, sodass der Austausch und die Professionalisierung in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung gewinnen.spielraum-fuer-kunst.de thematisiert die Notwendigkeit von Standards in der Kunsttherapie sowie die Frage nach kultursensiblen Ansätzen.
In Leipzig wird somit nicht nur Kunst in ihrer vielfältigen Form zelebriert, sondern auch der Brückenschlag zwischen verschiedenen Kulturen und Diskursen gelungen. Es sind nicht nur Künstler*innen, die die Stimmen der Diversität repräsentieren, sondern auch das Publikum, das aktiv in den kreativen Prozess eingebunden wird. Mit Unterstützung der GfZK Leipzig und weiteren Partnern ist diese Performance ein Beispiel dafür, wie Kunst einen Raum für Dialog und Austausch schaffen kann.rausgegangen.de ergänzt, dass der Eintritt im Ausstellungsticket enthalten ist, was weiteren Interessierten den Zugang erleichtert.