
In der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main findet zurzeit die Ausstellung „Beyers Bücherschatz. Vom Sammeln und Stiften vor Senckenberg“ statt. Diese widmet sich dem Mediziner, Politiker und Büchersammler Johann Hartmann Beyer und zeigt die Bedeutung seiner Bücherstiftung aus dem Jahr 1624 als Grundstein der Bibliothek. Die Ausstellung, die bis zum 27. April 2025 läuft, bietet Einblicke in kürzlich wiederentdeckte Objekte aus Beyers Sammlung sowie Details zu seiner Biographie und dem gesellschaftlichen Kontext im Frankfurt des 17. Jahrhunderts. Puk-Universitätsbibliothek berichtet, dass die Vernissage am 13. Februar 2025 mit einem Podiumsgespräch über den Umgang mit großen Büchermengen eröffnet wurde.
Die Eröffnung der Ausstellung markiert den Beginn eines umfangreichen Rahmenprogramms, das sich durch Vorträge und Führungen auszeichnet. Am 20. März 2025 wird Frank Fürbeth von der Goethe-Universität über die Büchersammlung von Johann Hartmann Beyer im geschichtlichen Kontext der Frankfurter Privatbibliotheken referieren. In seinem Vortrag wird er die Beweggründe für das Sammeln von Büchern beleuchten und dabei auf die Privatsammlungen in Frankfurt während des 16. Jahrhunderts eingehen. Universitätsbibliothek Frankfurt ergänzt, dass Fürbeth auch Claus Stalburg, Adolf von Glauburg und Johann Hartmann Beyer selbst vorstellen wird.
Vorträge und Führungen
Am 3. April 2025 wird Andrea Baldan, ebenfalls von der Goethe-Universität, einen Vortrag über Antonio Magliabechi halten, der von 1633 bis 1714 lebte. Baldan wird die Gründung der Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze behandeln, eine der ersten öffentlichen Bibliotheken in Italien, die auf Magliabechis umfangreicher Büchersammlung von etwa 30.000 Bänden, darunter fast 3.000 Handschriften, fußt. Sein Beitrag zur wissenschaftlichen Vermittlung und zur Geschichte der öffentlichen Bibliotheken wird dabei ebenfalls thematisiert.
Am 10. April 2025 schließlich wird Jana Schreiber von der Philipps-Universität Marburg Einblicke in die Rolle der Frankfurter Barbierzunft der frühen Neuzeit geben. Die Barbiere dieser Zeit waren in den medizinischen Aufgaben der Stadt stark involviert, was eine interessante Konkurrenzsituation hervorbrachte. Die Vorträge beginnen jeweils um 19 Uhr im Lesesaal im 2. Obergeschoss der Zentralbibliothek, der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Öffnungszeiten und Ausstellung
Die Ausstellung selbst ist dienstags bis freitags von 13.00 bis 20.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 10.30 bis 18.00 Uhr geöffnet. Montags bleibt die Bibliothek geschlossen. Die verantwortliche Kuratorin der Ausstellung ist Jan Habermehl von der Goethe-Universität. Besucher haben die Chance, viel über die Entwicklung der Bibliotheksgeschichte zu erfahren, die von den ersten Büchersammlungen im alten Ägypten bis hin zu den modernsten Bibliotheksformaten führt. Weitere Informationen zur Entwicklung der Bibliotheken über die Jahrhunderte sind unter Wikipedia zu finden.
Die Universitätsbibliothek Frankfurt und ihre Ausstellung über Johann Hartmann Beyer möchten nicht nur das Wissen über historische Sammlungen vermitteln, sondern auch einen Dialog über die Bedeutung von Büchern und Bibliotheken in der heutigen Zeit fördern.