
Am Montag, dem 07.07.2025, wird im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses ein bemerkenswerter Vortrag stattfinden. Prof. Dr. Matthias Schneider von der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald wird ab 17:00 Uhr über das Thema „Digitales Orgelmusikverzeichnis – die spannende Suche nach passender Musik“ referieren. Dieser Vortrag markiert nicht nur das Ende seiner Rolle als Organisator der etablierten Vortragsreihe „Universität im Rathaus“, sondern auch einen wichtigen Schritt in der Digitalisierung kirchenmusikalischer Ressourcen.
Die Vortragsreihe existiert seit 2004 und zielt darauf ab, die komplexen Forschungsarbeiten der Universität in allgemeinverständlicher Weise zu präsentieren. Schneider hebt in seinen Ausführungen einen neuen Ansatz zur digitalen Katalogisierung von Orgelmusik hervor, die ein eindrucksvolles Repertoire von mehr als sechs Jahrhunderten umfasst. Sein Nachfolger, Prof. Dr. Sünne Juterczenka, eine Expertin für Geschichte der Frühen Neuzeit, bezeichnet die Nachfolge als große Freude und betont die Wichtigkeit des Dialogs zwischen Universität und Stadtgesellschaft.
Digitales Orgelmusikverzeichnis im Fokus
Das Digitale Orgelmusikverzeichnis, das von der Gesellschaft der Orgelfreunde e. V. entwickelt wird, stellt ein wichtiges Projekt zur webbasierten Katalogisierung dar. Ziel ist es, eine Datenbank zu schaffen, die die Auffindung von Orgelmusik für Gottesdienste erheblich erleichtert. Das Verzeichnis enthält sämtliche Choralvorspiele zu evangelischen Wochenliedern und katholischen Hochfesten. Dies ist besonders relevant, da es einen hohen Bedarf an digitaler Plattform für liturgisch passende Musik gibt.
Die Datenbank wird mit einer benutzerfreundlichen Suchmaske ausgestattet, die Filtermöglichkeiten nach liturgischem Anlass, Schwierigkeitsgrad oder gesuchtem Lied bietet. Diese Erleichterung wird vor allem für Kirchenmusikerinnen aller Ausbildungsstufen von großer Bedeutung sein. Langfristig ist auch eine Erweiterung durch Nutzerbeteiligung geplant, die die Einbindung freier Orgelmusik und Bearbeitungen aus anderen Sprachräumen umfasst. Die Umsetzung erfolgt dabei unter Open-Source-Lizenz, was die Wahrung der Urheberrechte sichert, während nur bibliographische Angaben veröffentlicht werden.
Unterstützungsprojekte und Ressourcen für Kirchenmusik
Die digitale Transformation in der Kirchenmusik wird auch durch weitere Plattformen unterstützt. Das Zentralkatalog-System der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ermöglicht den Zugriff auf Bestände bedeutender Institutionen wie der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Tübingen. Zudem können engagierte Nutzer durch den Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) auf eine Vielzahl digitaler Medien zugreifen.
Ein weiteres bemerkenswertes Portal ist musiconn.search, das für die Recherche von Forschungsmaterialien zur Musikwissenschaft genutzt wird. Ebenso bietet das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) umfassende Informationen zu Musik und Musikleben in Deutschland, u.a. über die Kirchenmusik. Diese Plattformen sind essenziell für die Auffindung relevanter Ressourcen in einem sich wandelnden digitalen Umfeld.
Die Entwicklung des Digitalen Orgelmusikverzeichnisses sowie die Initiativen der Kirchenmusikhochschule zeigen, wie wichtig es ist, die Brücke zwischen traditioneller Kirchenmusik und modernen digitalen Werkzeugen zu schlagen. So wird gewährleistet, dass das reiche Erbe der Orgelmusik weiterhin lebendig bleibt und für zukünftige Generationen zugänglich ist.
Weitere Informationen zur Vortragsreihe finden Interessierte auf der Website der Universität Greifswald, die die Verbindung zwischen akademischer Forschung und der breiten Öffentlichkeit stärkt.
Für eine tiefere Einsicht in verwandte Themen und Ressourcen können auch die Webseiten der EKD sowie der Kirchenmusikhochschule konsultiert werden.