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Europa und USA in Gefahr: Innovieren Asien die Batterietechnologie?

Die Entwicklungen in der Batterietechnologie sind von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Mobilität und die Erreichung globaler Klimaziele. Eine Studie, die von einem Forschungsteam der Universitäten Münster und Cambridge sowie der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle durchgeführt wurde, zeigt, dass Europa und die USA im Wettbewerb um innovative Batterietechnologien möglicherweise den Anschluss verlieren. Diese Analyse vergleicht die Patente und Innovationsstrategien verschiedener Länder und beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze, die verfolgt werden.

Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Energy & Environmental Science“, untersucht Batterietechnologien für Elektrofahrzeuge und identifiziert die Positionen von China, Japan, Südkorea, Europa und den USA. Während Europa und die USA sich auf bestehende Lithium-Ionen-Technologien konzentrieren, setzen asiatische Länder verstärkt auf Zukunftstechnologien.

Asiatische Länder übernehmen die Führung

China hat nicht nur leistungsstarke Batterien mit hoher Energiedichte entwickelt, sondern auch kostengünstige Batterien in den Fokus genommen. Japan und Südkorea hingegen konzentrieren sich insbesondere auf hochenergetische Batterien. Die Forscher warnen vor einer wachsenden Innovationskluft zwischen diesen asiatischen Ländern und dem Westen, die der technologischen Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit von Europa und den USA schaden könnte. Prof. Dr. Stephan von Delft rät dazu, die Investitionen in zukünftige Batteriewertschöpfungsketten zu steigern und den Wissens- und Technologietransfer mit asiatischen Batterieentwicklern zu fördern.

Seit 2014 hat sich die öffentliche Finanzierung von Forschung und Entwicklung (F&E) im Bereich Batterietechnologie dramatisch erhöht. Die Fördermittel haben sich in den letzten Jahren verdoppelt oder sogar verdreifacht. Dies zeigt, dass Länder wie die USA, Japan, Südkorea und Deutschland aktiv an der Entwicklung eigener Strategien zur Unabhängigkeit von internationalen Lieferketten arbeiten. In Europa, insbesondere in Deutschland, wurde ein neues Dachkonzept für die Batterieforschung vorgestellt, das die Fokussierung auf Produktionsprozesse sowie die EU-Politik in Bezug auf Nachhaltigkeit und Recycling verstärkt.

Globale Strategien im Vergleich

Die Strategien der führenden Länder sind insgesamt unterschiedlich, verfolgen jedoch gemeinsame Ziele in Bezug auf Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Deutschland strebt an, bis 2045 klimaneutral zu werden, während andere Länder bis 2050 und China sogar bis 2060 daran arbeiten, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Folgende Schlüsselstrategien wurden analysiert:

  • USA: Bipartisan Infrastructure Act und Inflation Reduction Act 2022, mit dem Ziel, internationale Führerschaft in F&E zu gewinnen.
  • Japan: Green Growth Strategy, die sich auf Produktionskapazitäten konzentriert.
  • Südkorea: Secondary Battery Innovation Strategy, die die Unterstützung der E-Mobilitätsindustrie umfasst.
  • Deutschland: Dachkonzept Batterieforschung 2023, mit konkreten Zielen für die Entwicklung von Feststoff-, Natrium-Ionen- und alternativen Batterien.
  • China: Fokus auf die Schaffung eines stabilen Binnenmarktes für Elektrofahrzeuge und eine spezifische Batteriestrategie.

Die internationale Zusammenarbeit und die Anpassung an die jeweiligen Marktbedürfnisse sind entscheidend, um in der schnelllebigen Batterietechnologie wettbewerbsfähig zu bleiben. Forscher aus dem Fraunhofer ISI unterstreichen, dass die vorliegenden politischen Strategien markt- und industrieorientiert sind, und sie betonen die Notwendigkeit aktueller, marktorientierter Ansätze zur Förderung der Batterietechnologieentwicklung. Dies ist von wesentlicher Bedeutung, um die Herausforderungen im Bereich der Klimapolitik und Energieversorgung zu bewältigen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-muenster.de
Weitere Infos
isi.fraunhofer.de
Mehr dazu
energiefahrer.de

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