
Am 16. Juli 2025 fand die Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Sascha Klein an der Universität Vechta statt, ein Ereignis, das rund 40 Gäste im Musiksaal der Universität anlockte. Mit dem Titel „Innovation denken, Transformation gestalten – Perspektiven für eine Forschungsagenda im ländlichen Raum“ thematisierte Klein die Herausforderungen und Chancen in ländlichen Regionen. Diese Vorlesung markiert den Start seiner Juniorprofessur für Innovation und Entrepreneurship in ländlichen Räumen, die von der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer gestiftet wird.
Die Professur ist Teil des Forschungsclusters „Nachhaltigkeitsorientierte Transformationsforschung in ländlichen Räumen“, der insgesamt vier Professuren für einen Zeitraum von sechs Jahren fördert. Dieses Cluster wird von verschiedenen Partnern unterstützt, darunter die Oldenburgische IHK und das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e.V. Der Interimspräsident der Universität, Prof. Dr. Thomas Bals, betonte in seiner Eröffnungsrede die herausragende Bedeutung der Transformationsforschung für die Zukunft der Universität und dankte den Stiftern für ihre Unterstützung.
Herausforderungen im ländlichen Raum
In seiner Vorlesung wies Klein auf die drängenden Herausforderungen hin, mit denen ländliche Räume konfrontiert sind. Diese umfassen den Klimawandel, die fortschreitende Digitalisierung und den demographischen Wandel. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, seien innovative Ideen, neue Kooperationen und lokal angepasste Lösungen notwendig. Klein bezeichnete das Oldenburger Münsterland als „Silicon Valley der Agrar-Industrie“ und stellte fest, dass Unternehmen, die Nachhaltigkeit strategisch verankern, innovationsfreundlicher sind.
Klein hat in seiner Forschung untersucht, wie Nachhaltigkeitsaspekte die Innovationsfähigkeit beeinflussen. Unternehmen, die sich nachhaltig aufstellen, zeigen oft eine stärkere Zielorientierung in Bezug auf Technologie, Markt und Unternehmensführung. Seine Ausführungen beinhalteten auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die auf anderen Werten basieren als herkömmliche Unternehmen. Klein verdeutlichte die Wichtigkeit von Netzwerken zur Unterstützung der Innovationsentwicklung in diesen Bereichen.
Forschungsprojekte und Initiativen
Im Rahmen der Forschungsaktivitäten werden derzeit mehrere Forschungsanträge und -projekte für das Oldenburger Münsterland umgesetzt. Der Forschungscluster, der im Februar 2022 gegründet wurde, hat das Ziel, Transformationsprozesse in ländlichen Räumen besser zu verstehen und aktiv zu gestalten. Die Finanzierung des Clusters beläuft sich auf 3,5 Millionen Euro, wobei die IHK und das Agrar- und Ernährungsforum jeweils eine Million Euro beitragen und die Landkreise Cloppenburg und Vechta sowie Genossenschaften und die Raiffeisen-Stiftung jeweils 500.000 Euro aufbringen.
Die Initiative zur Gestaltung der ländlichen Innovationen wird auch durch das LIONA-Projekt unterstützt. Dieses Projekt untersucht ländliche Innovationsökosysteme und ist Teil des vom BMBF geförderten Wir!-Bündnisses „Landvorteil“. Ziel von LIONA ist es, den innovationsbasierten Strukturwandel in strukturschwachen ländlichen Regionen zu unterstützen. Hierbei wird der Fokus auf soziale Innovationen gelegt, die einen bedeutenden gesellschaftlichen Einfluss haben.
In der kommenden Zeit werden handlungsorientierte Leitlinien für die Innovationsförderung und das Innovationsmanagement abgeleitet, die auf rasch wechselnde Bedürfnisse in ländlichen Regionen reagieren sollen. Die Erkenntnisse aus diesen Projekten fördern nicht nur das Verständnis für ländliche Innovationsökosysteme, sondern auch die Entwicklung neuer Ansätze für die Gestaltung dieser Räume.
Die Abschlussveranstaltung der LIONA-Publikation wird am 21. Mai 2025 stattfinden. Diese Studie trägt den Titel „Innovation stärken – Regionen stärken: Ländliche Innovationsökosysteme nachhaltig gestalten“ und wird wichtige Impulse für alle Akteure im ländlichen Raum bieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die innovative Transformationsforschung, wie sie durch Prof. Dr. Sascha Klein und verschiedene Projekte wie LIONA vorangetrieben wird, entscheidend für die Zukunft der ländlichen Räume ist. Es bleibt abzuwarten, welche Fortschritte die kommenden Jahre bringen werden und wie diese Konzepte in der praktischen Umsetzung an Bedeutung gewinnen.
Während weitere Projekte eigens für die Entwicklung ländlicher Räume initiiert werden, wird die Forschung unabdingbar bleiben, um die Stärken ländlicher Charakteristika zu bewahren und gleichzeitig neue Impulse für die Zukunft zu setzen. Informationen und Details zu diesen Forschungsinitiativen können auf den Webseiten der entsprechenden Institutionen wie Universität Vechta, Fraunhofer und neuland21 gefunden werden.