
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat kürzlich eine bedeutende Förderung in Höhe von 2,7 Millionen Euro von der Europäischen Union erhalten. Diese Mittel werden für die Beteiligung an sechs neuen Doktorandennetzwerken bereitgestellt, die im Rahmen der Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA) genehmigt wurden. Diese Netzwerke konzentrieren sich auf verschiedene Forschungsbereiche, darunter Kultur, Archäologie, Spintronik, Chemie und Lebenswissenschaften, und zielen darauf ab, die Ausbildung hochqualifizierter Doktoranden zu fördern.
Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützen die Schaffung eines starken Pools von europäischen Forschenden und fördern die Attraktivität des Forschungsstandorts Europa. Dies geschieht durch die Implementierung von Doktorandenprogrammen, die Partnerschaften zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen umfassen. Diese Initiativen sind darauf ausgelegt, die Kreativität zu fördern und die Innovationsfähigkeit sowie die langfristige Beschäftigungsfähigkeit von Doktoranden zu steigern, wie horizont-europa.de erklärt.
Details zu den Doktorandennetzwerken
Zu den geförderten Projekten gehören:
- DECADOCS – Decadence for doctoral studies: Ein Forschungs- und Ausbildungsprogramm, das verschiedene Perspektiven auf Dekadenz untersucht. 26 Institutionen sind beteiligt, mit der Université Bourgogne Europe in Dijon als Koordinator. Die Laufzeit beträgt 5 Jahre mit einer Förderung von 387.000 Euro.
- TheSPIS – Theaters, Sanctuaries, Performance: Dieses Projekt erforscht das antike griechisch-römische Theater sowie dessen soziale und religiöse Funktionen. 13 Partnerinstitutionen, koordiniert von der Università degli Studi di Palermo, erhalten eine Förderung von 870.000 Euro für eine Laufzeit von 4 Jahren.
- ORBIS – ORBital-based electronIcS: Ziel ist die Erforschung des Bahndrehimpulses von Elektronen in der Spintronik. 24 Einrichtungen und Unternehmen arbeiten zusammen, koordiniert von CIC nanoGUNE in Spanien, mit einer EU-Förderung von 580.500 Euro.
- PROSPER – Training the next generation of experts in knowledge-based design PRinciples Of induStrial-scale PhotorEactoRs: Dies zielt auf die Anwendung von Photochemie im industriellen Maßstab ab. Mit 10 Beteiligten, koordiniert von der Universität Ulm, wird eine Förderung von 290.000 Euro über 4 Jahre bereitgestellt.
- EURECA – EURopean Epitranscriptomics of Cancer Academy: Der Fokus liegt auf dem Epitranskriptom von Krebs, um Diagnose, Prognose und Therapie zu verbessern. 19 Institutionen, koordiniert von Erasmus Universitair Medisch Centrum in Rotterdam, erhalten 290.000 Euro über 4 Jahre.
- NEUROMECH – The role of cellular mechanical stress in the pathogenesis of neurodegenerative disorders: Dieses Projekt verbindet Mechanobiologie mit der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen. 14 Partner unter der Koordination der Università degli Studi dell’Aquila in Italien erhalten 290.000 Euro.
Diese Netzwerke sind Teil eines größeren Rahmens, der die berufliche Entwicklung von Doktoranden durch transnationale Programme fördert. Die Möglichkeiten zur internationalen Kooperation und der Austausch von Wissen sind essentielle Bestandteile dieser Maßnahmen, wie marie-sklodowska-curie-actions.ec.europa.eu verdeutlicht.
Ziele und Strukturen der Programme
Die MSCA fördert die internationale Mobilität von Forschern und die Schaffung von forschungsbasierten Verbindungen zwischen Hochschulen, Unternehmen und anderen Akteuren. Ziel ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine strukturierte Forschungsausbildung zu bieten. Unter den Formen von Doktorandennetzwerken sind die Standard Doktoranden-Netzwerke, industrielle Doktorate und gemeinsame Doktorate. Diese Initiativen erfordern eine gemeinsame Betreuung durch akademische und nicht-akademische Partner und fördern so den Wissenstransfer zwischen den Sektoren.
Die Bewerbung für die Programme richtet sich an internationale Konsortien aus mindestens drei unabhängigen juristischen Personen. Die Finanzierung unterstützt nicht nur Forschungsprojekte, sondern auch die Ausbildung und Netzwerkaktivitäten. Die EU-Mittel decken sowohl Lebenshaltungs- als auch Mobilitätszulagen, was die Attraktivität dieser Programme erhöht.
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz spielt somit eine zentrale Rolle in der Förderung hochqualifizierter Forschung und der Ausbildung von Doktoranden in Europa, indem sie in innovative Forschungsnetzwerke investiert und die internationale Zusammenarbeit stärkt.