Allgemein

Jubiläum in Hagen: Heimatbund feiert Geschichte und Lebensgeschichten!

Am 1. Juli 2025 fand in Hagen eine bedeutende Tagung statt, die gleich zwei Jubiläen feierte: 100 Jahre Hagener Heimatbund und 50 Jahre FernUniversität. Die Veranstaltung fokussierte sich auf den Zusammenhang von lokaler Geschichtsarbeit und biografischer Forschung. Vertreter:innen verschiedener Institutionen, darunter die FernUniversität, lokale Geschichtskultur, Hagener Museen und das Stadtarchiv, nahmen an diesem wichtigen Treffen teil. Dr. Eva Ochs vom Institut für Geschichte und Biographie (IGB) unterstrich die zentrale Rolle von Lebensgeschichten für die Stadtgesellschaft und berichtete, dass Autobiografien zu den populärsten Sachbüchern zählen.

Die Tagung wurde von Dr. Ochs initiiert und fand in Kooperation zwischen der FernUniversität, städtischen Fachvertreter:innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen statt. Ein wichtiges Thema der Diskussion waren die biografischen Zugänge, die historische Forschung anschaulich und so für lokale Erinnerungskulturen anschlussfähig machen können. In diesem Kontext thematisierte Dr. Almut Leh vom IGB auch den Umgang mit Biografien, die durch den Nationalsozialismus geprägt wurden.

Historische Fragestellungen und Erinnerungskultur

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Ankündigung von Michael Eckhoff, dass die NS-Zeit im diesjährigen Jubiläumsjahrbuch des Hagener Heimatbundes behandelt wird. Prof. Rainer Stamm untersuchte in seinem Vortrag die Biografien von Karl Ernst und Gertrud Osthaus sowie deren Einfluss auf die Gründung von Museen für zeitgenössische Kunst in der Region. Auch verschiedene historische Persönlichkeiten und deren Einfluss auf Hagen wurden beleuchtet.

Im Rahmen der Diskussion stellte Prof. Felix Ackermann die Forderung auf, das symbolische Kapital von Personen oder Gruppen in der Geschichtsschreibung zu betrachten. Konkrete Beispiele für persönliche Korrespondenzen aus dem Ersten Weltkrieg veranschaulichten die alltäglichen Nöte und Ängste der damaligen Zeit und führten zu einer intensiven Auseinandersetzung, die in der Abschlussrunde das Thema „Heimat“ und „Lebensgeschichte“ aufwärmte. Diese Diskussion berührt zudem gegenwärtige Fragen zu Identität und Zugehörigkeit.

Ein umfassender Aspekt, der in der Tagung zur Sprache kam, war die Digitalisierung. Sie wirft fundamentale Fragen auf: Wo werden Archive künftig liegen, und wer hat die Verantwortung für ihre Verwaltung?

Gedenken und Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Wolfgang Benz plant eine Veröffentlichung über die Zukunft der Erinnerung, die im Frühjahr 2025 erscheinen soll. Dabei wird die zentrale Rolle der Erinnerungskultur für die Gesellschaft hervorgehoben, nicht nur um emotionalen Bedürfnissen gerecht zu werden, sondern auch um sich rational mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Gedenkstätten sollen nicht nur Orte der Erfahrung und Erkenntnis sein, sondern auch dazu beitragen, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten.

Die beständige Auseinandersetzung mit der belasteten Geschichte bleibt ein Auftrag für zukünftige Generationen. Dabei ist die Repräsentation aller Opfergruppen, einschließlich der Jehovas Zeugen und „Asozialen“, von grundlegender Bedeutung.

In einem weiteren Kontext finden auch Gedenktage für Persönlichkeiten des historischen deutschen Ostens Beachtung. Bekannte Namen wie Hanna Reitsch, Hermann Tietz und Alfons Nossol, die mit besonderen Geburts- oder Todesjahren in Verbindung stehen, werden immer wieder ins Gedächtnis gerufen.

Die Tagung in Hagen und die Erinnerungskultur in Deutschland verdeutlichen, wie wichtig es ist, historische Ereignisse und Personen im kollektiven Gedächtnis zu verankern und die dringend erforderliche Diskussion über unsere Identität und unsere geschichtliche Verantwortung zu führen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fernuni-hagen.de
Weitere Infos
bpb.de
Mehr dazu
kulturstiftung.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert