
Am 4. Juni 2025 fand an der Hochschule Karlsruhe (HKA) und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) ein Rad-Aktionstag statt, der vielfältige Aktivitäten zur Förderung des Radverkehrs und der nachhaltigen Mobilität anbot. Mitarbeitende und Besucher hatten die Möglichkeit, verschiedene Fahrrädern zu testen, Fahrradabstellanlagen zu planen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Claudia Hille, Professorin für Radverkehr an der HKA, betonte die entscheidende Rolle des Fahrrads nicht nur als Verkehrsmittel, sondern auch als Lehr- und Forschungsgegenstand.
Im Rahmen des Aktionstags konnten Teilnehmer die Deskbikes der Hochschulbibliothek ausprobieren, Informationsstände über Radfahren und Gesundheit besuchen und an angebotenen Fahrradreparaturen mit fachlicher Anleitung teilnehmen. Außerdem gestalteten Schülerinnen und Schüler des Helmholtz-Gymnasiums einen Fahrradparcours, der zur aktiven Teilnahme einlud.
Förderung der Fahrradnutzung
Das Hauptziel dieses Rad-Aktionstags war die Förderung des Radverkehrs und die Etablierung einer nachhaltigen Mobilitätskultur. Birgit Neuer, Professorin für Geographie an der PHKA, unterstrich den Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und zum Klimaschutz. In den kommenden zwei Jahren wird das Projekt „Fahrradfreundlicher Campus“ umgesetzt, das zahlreiche Maßnahmen beinhaltet, um die Nutzung von Fahrrädern zu erleichtern.
Geplant sind der Aufbau eines sicheren Netzes an Abstellmöglichkeiten, die Bereitstellung von mehr Diensträdern sowie die Schaffung von Umkleideräumen und Fahrradwerkstätten. Dieses Projekt wird wissenschaftlich vom Institut für Verkehr und Infrastruktur der HKA sowie vom Institut für Transdisziplinäre Sozialwissenschaft der PHKA begleitet. Die Initiative erhält zudem finanzielle Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Wichtige Maßnahmen zur Infrastruktur
Besonders im Fokus stehen ansprechende und funktionale Fahrradabstellanlagen. Laut Umwelt-Evangelisch ist die Gestaltung dieser Anlagen entscheidend für die Nutzerakzeptanz. Empfohlen werden stabilitätsfördernde Anlehnbügel, die das Umfallen der Fahrräder verhindern. Darüber hinaus sollte die Ausstattung so gestaltet sein, dass Fahrräder am Rahmen sicher angekettet werden können. Zudem sollten die Abstellplätze genügend Raum bieten, um ein bequemes Ein- und Ausparken zu ermöglichen.
Die Standorte dieser Abstellanlagen werden strategisch gewählt: Sie sollten sich in zentralen Lagen befinden, gut erreichbar vom Radweg oder der Straße sein und idealerweise nicht die Wege von Fußgängern oder mobilitätseingeschränkten Personen blockieren. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Berücksichtigung von E-Bikes sowie Lastenrädern, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Karlsruhe als Vorreiter in der Fahrradfreundlichkeit
Karlsruhe hat sich in den letzten Jahren zu einer der besten Städte für Radfahrer in Deutschland entwickelt. Im ADFC-Fahrradklima-Test belegt Karlsruhe mit einer Gesamtnote von 3,09 den zweiten Platz unter den größeren Städten. Der Radverkehrsanteil hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt, und zahlreiche Maßnahmen, wie die Umwandlung von Parkplätzen in Fahrradstellplätze, haben zur Verbesserung der Infrastruktur beigetragen. Ein aufwändig gestaltetes Fahrradparkhaus am Stadtzentrum hat sogar einen Deutschen Fahrradpreis gewonnen.
Die Stadt fördert aktiv eine Umgebung, die den Radverkehr unterstützt, und arbeitet im Rahmen des Klimapakts zusammen mit acht Karlsruher Hochschulen, um die Mobilität nachhaltig zu gestalten. Im Vergleich zu anderen Städten, wie Münster, wo eine große Anzahl von Fahrrädern auf die Bevölkerung kommt, hat Karlsruhe die Weichen für eine fortschrittliche Fahrradkultur gestellt.
Mit Projekten und Aktionen wie dem Rad-Aktionstag setzen die Hochschulen und die Stadt Karlsruhe ein wichtiges Zeichen zur Förderung des Radverkehrs und zur Unterstützung einer umweltfreundlichen Mobilität. Der Weg zu einem fahrradfreundlicheren Campus und einer nachhaltigen urbanen Verkehrsplanung scheint somit klar gezeichnet.