
Am 1. Juli 2025 wurde bekannt gegeben, dass der Margherita-von-Brentano-Preis 2025 der Freien Universität Berlin an den Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte sowie an das studentische Übersetzungskollektiv der Romanistik verliehen wird. [fu-berlin.de] berichtet, dass dieser alle zwei Jahre verliehene Preis für herausragende Leistungen in der Geschlechterforschung oder Gleichstellung von einem Präsidium vergeben wird. Mit einem Preisgeld von 15.000 Euro gehört er zu den höchstdotierten Förderpreisen in Deutschland innerhalb dieses Bereichs. Die feierliche Preisverleihung ist für den Herbst 2025 angesetzt.
Der Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte wurde mit dem Preis für seine Bemühungen anerkannt, geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, insbesondere queere Geschichte, sichtbar zu machen. Innovative Formate wie das Queer History Lab dienen dort der Ausbildung angehender Lehrkräfte. Durch seine umfassende Lehre, Forschung und Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlerinnen hat der Arbeitsbereich wesentlich zur Sichtbarkeit von Diversität beigetragen und sich damit einen Namen gemacht.
Auszeichnung für soziale Themen
Das studentische Übersetzungskollektiv unter Leitung von Manuela Barney Seidel wird ebenfalls geehrt. Es hat die Kurzgeschichte „Soñarán en el jardín“ von Gabriela Damian Miravete ins Deutsche übersetzt und damit wichtige gesellschaftliche Themen wie Feminizide thematisiert. Diese Übersetzung wird in einer Buchpublikation veröffentlicht, die auch Interviews, Vorworte und grafische Gestaltungen umfasst. Diese angesehene Auszeichnung unterstreicht die Relevanz der Projekte in der feministischen Forschung und der Sensibilisierung für soziale Probleme.
Der Margherita-von-Brentano-Preis trägt den Namen einer bedeutenden Frau der Universität. Margherita von Brentano, die von 1922 bis 1995 lebte, war die erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin und eine Pionierin in der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der akademischen Welt. Als Philosophie-Professorin und Habilitandin bei Wilhelm Weischedel setzte sie sich für die Überwindung der Diskriminierung von Frauen an Universitäten ein und stellte die Frage nach der Geschlechterverteilung in der Wissenschaft in den Vordergrund. [bcp.fu-berlin.de] hat darauf hingewiesen, dass der Preis seit seiner ersten Verleihung im Jahr 1995, alle zwei Jahre verliehen wird.
Frühere Preisträger und ihre Leistungen
- 2021: Datenbankprojekt „Feminizidmap“
- 2019: Initiative „Medical Students for Choice“
- 2017: Forschungsgruppe „Frauen und Flucht“
- 2006: Rechtsanwältin Seyran Ateş
Die Auszeichnungen gehen an Einzelpersonen oder Projekte, die sich in der Frauenförderung und Geschlechterforschung hervorgetan haben. [wissenschaft.de] hebt die Wichtigkeit der Sichtbarmachung queerer Historie und anderer zugleich marginalisierter Themen hervor, da solche Forschungsansätze die gesellschaftlichen Diskurse über Geschlecht und Identität innovativ bereichern.
Margherita von Brentano bleibt bis heute eine wichtige Figur in der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Ihre Arbeit und ihr Engagement für die Gleichstellung von Frauen in der akademischen Welt bieten auch in der heutigen Zeit Anregungen und Herausforderungen für die weitere Entwicklung der Geschlechterforschung.