
Am 8. März 2025 wird die akademische Laufbahn von Janina Dill an der Technischen Universität Dresden (TUD) gewürdigt. Dill, die Internationale Beziehungen an der TUD studiert hat, ist heute Professorin für Globale Sicherheit an der Universität Oxford. Ihre Reise begann nach dem Bachelor-Abschluss, als sie ins Ausland ging, um zu promovieren. In einer männerdominierten Disziplin hat sie sich zu einer gefragten Expertin entwickelt.
Janina Dill hebt die Vorteile hervor, die ihr Studium an der TUD mit sich brachte. Besonders schätzt sie die Kombination aus Politik, Geschichte, Fremdsprachen und Recht, die ihr eine umfassende Grundlage für ihre spätere akademische und berufliche Laufbahn bot. Dill beschreibt das Studienprogramm als innovativ und interdisziplinär, was ihr die Möglichkeit gab, verschiedene Fachbereiche miteinander zu verbinden.
Das Zentrum für Internationale Studien der TUD
Ein entscheidender Faktor für Dills positive Erfahrung ist das Zentrum für Internationale Studien (ZIS) der TU Dresden. Das ZIS wurde im Januar 2002 gegründet und bietet einen interdisziplinären Studiengang in Internationalen Beziehungen an. Dieser gliedert sich in einen Bachelor- und einen Masterstudiengang mit drei Spezialisierungen: Globale Politische Ökonomie, Internationale Organisationen und Institutionen sowie International Law and Economics, das seit 2022 angeboten wird. Die TUD hat das ZIS im Oktober 2002 als Trägerschaft für den Studiengang übernommen.
Das ZIS wurde im Dezember 2021 als „Leuchtturm der Internationalisierung“ der TU Dresden ausgezeichnet. Jährlich gibt es etwa 36 Zulassungen für den Bachelor- und Masterstudiengang, der zu den wenigen seiner Art in Deutschland zählt. Im Wintersemester 2010/11 gingen über 800 Bewerbungen für den Studiengang ein, wobei die Bewerber umfangreichen schriftlichen und mündlichen Prüfungen unterzogen werden.
Das ZIS koordiniert sowohl den Bachelor- als auch den Masterstudiengang und arbeitet eng mit verschiedenen Lehrstühlen für Rechts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften zusammen. Zudem engagiert es sich für die internationale Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit.
Die Herausforderungen in den Internationalen Beziehungen
Im weiteren Kontext der internationalen Beziehungen stellt sich die Frage nach der Relevanz und Zukunft größerer Theorien in diesem Bereich. Daniel Drezner thematisierte 2016 in der Washington Post das Verschwinden großer theoretischer Ansätze aus Fachzeitschriften und Konferenzen. Laut einer TRIP-Umfrage stieg der Anteil nichtparadigmatischer Forschung in den Internationalen Beziehungen von 30% im Jahr 1980 auf über 50% im Jahr 2014. Trotz neuer Theoriesektionen und Journals gibt es berechtigte Klagen über fehlende große theoretische Debatten.
Aktuelle geopolitische Entwicklungen, wie die Reaktionen auf Ereignisse wie den 11. September oder Chinas Aufstieg, haben nicht zu neuen theoretischen Ansätzen geführt. Kritiker zufolge ist der Theorienpluralismus, der in der Disziplin weit verbreitet ist, sowohl ein Zeichen von Vitalität als auch ein Armutszeugnis. Strategien zur Revitalisierung der Theorien in den internationalen Beziehungen könnten sich auf ontologische Fragen und regionale Dynamiken konzentrieren.
Insgesamt zeigen Dills Erfahrungen und die Entwicklungen am ZIS, wie wichtig interdisziplinäre Ansätze für das Studium der internationalen Beziehungen sind. Mit ihrem Pioniergeist und ihrer Expertise trägt Dill zur Weiterentwicklung des Fachs bei, während das ZIS weiterhin eine zentrale Rolle bei der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte spielt.