
Ein neues, vielversprechendes Forschungsprojekt zur Bekämpfung von Krebsmetastasen hat am 1. März 2025 durchgeführt. Das Projekt mit dem Namen DECIPHER-M, geleitet von Prof. Dr. med. Jakob N. Kather am Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit, zielt darauf ab, die komplexen Mechanismen der Metastasierung durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zu entschlüsseln. Laut Universitätsmedizin Mainz sind die Hauptakteure des Projekts ein interdisziplinäres Team aus Medizin, Informatik und Biotechnologie.
Die Metastasierung gilt als Haupttodesursache unter Krebspatienten. Um die Entwicklung und den Standort von Metastasen besser vorhersagen zu können, nutzt DECIPHER-M multimodale Foundation-Modelle der KI, um verschiedene Datentypen zu analysieren. Hierzu gehören radiologische Bilder, pathologische Berichte und genetische Informationen. Dies ermöglicht die Beantwortung grundlegender Fragen zur Metastasierung, einschließlich der Identifikation von Merkmalen, die mit Kontinuität und Prognose assoziiert sind, sowie die Entwicklung eines funktionell validierten Risikomodells. Ziel ist es, präzisere Vorhersagen über das individuelle Metastasierungsrisiko zu treffen und personalisierte Behandlungsstrategien zu entwickeln, um die Überlebensraten von Krebspatienten zu verbessern, wie Helmholtz Munich erläutert.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das Projekt bringt mehrere renommierte Institutionen zusammen. Neben der Universitätsmedizin Mainz sind auch Universitätsklinikum RWTH Aachen, das Else Kröner Fresenius Zentrum der Technischen Universität Dresden, die Universitätskliniken in Essen, das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg, das Helmholtz Zentrum München sowie die Technische Universität München beteiligt. Dadurch entsteht ein umfangreiches Netzwerk, das innovative Ansätze zur Krebsforschung fördern soll, berichtet Gesundheitsforschung BMBF.
Um die Umsetzung dieser vielschichtigen Forschung voranzutreiben, werden insgesamt rund 9 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Die erste Förderperiode, die drei Jahre dauert, wird mit etwa 5,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Diese finanziellen Mittel werden genutzt, um die KI-Technologien weiterzuentwickeln und den „Cancer Foundation Model“ zu kreieren, der verschiedene medizinische Datenquellen kombiniert. Ein bedeutender Aspekt dieser Technologie ist die Verbindung von Bild- und Textanalyse durch die Kombination von Vision Transformers und Large Language Models.
Zielsetzung und Ausblick
Mit DECIPHER-M verfolgen die beteiligten Forschungseinrichtungen das Ziel, die Wirksamkeit von Behandlungen für Krebspatienten nachhaltig zu verbessern. Durch die Identifikation tumorbiologischer Signalwege und die wissenschaftliche Überprüfung dieser Prinzipien soll ein umfangreicher Beitrag zur Reduzierung der Metastasierung geleistet werden. Die Entwicklung praktischer Instrumente zur Anpassung von Screening- und Behandlungsmethoden stellt ebenfalls einen zentralen Bestandteil des Projekts dar.
Die Entstehung eines Risikomodells, das essenziell für die individualisierte Behandlung künftiger Krebspatienten sein könnte, zeigt die Relevanz dieser Forschung. Das interdisziplinäre Team in Mainz setzt damit einen entscheidenden Schritt in der Krebsforschung, um das Verständnis der Metastasierung weiter zu verbessern und die Lebensqualität von Patienten zu steigern.