
Am 15. Mai 2025 wurde Nicole Steinmetz, eine renommierte Wissenschaftlerin aus Kalifornien, von der RWTH Aachen zur Adjunct Professorin ernannt. Diese Auszeichnung ist Teil einer Initiative, die darauf abzielt, die Zusammenarbeit mit internationalen Partnerhochschulen und Forschungseinrichtungen zu stärken. Steinmetz wird am Lehrstuhl für Molekulare Biotechnologie tätig sein, eine Position, die für drei bis fünf Jahre vorgesehen ist und eine mögliche Verlängerung zulässt. Professor Carsten Honerkamp, der die Bedeutung dieser Ernennung betont, sieht sie als eine Gelegenheit, die Sichtbarkeit und Einbindung internationaler Forschungsleistungen in die Lehre zu fördern.
Nicole Steinmetz hat ihre wissenschaftliche Laufbahn an der RWTH Aachen begonnen und später in Bionanotechnologie promoviert. Sie leitet eine Reihe von bedeutenden Einrichtungen an der University of California, San Diego, darunter das Center for Nano-ImmunoEngineering und das Center for Engineering in Cancer. Ihre beeindruckende Karriere umfasst über 300 veröffentlichte Artikel sowie mehr als 70 Patente und Patentanmeldungen. Ihre Forschung konzentriert sich auf innovative Nanomaterialien, die auf Pflanzenviren basieren und sowohl medizinische als auch landwirtschaftliche Anwendungen haben.
Forschungsschwerpunkte und Anwendungen
Steinmetz hat bedeutende Fortschritte in der gezielten Abgabe von Medikamenten, der Entwicklung von Impfstoffen und der Krebsimmuntherapie erzielt. Ein vielversprechender Ansatz aus ihrer Forschung wurde erfolgreich bei Hunden mit Tumorerkrankungen getestet und steht nun kurz vor der klinischen Entwicklung. In der Landwirtschaft könnten ihre Nanopartikel dazu beitragen, Pflanzen gezielt vor Krankheitserregern zu schützen.
Ein Vortrag von Steinmetz wird die Gestaltung von pflanzenvirusbasierten Plattformen in verschiedenen Anwendungen beleuchten. Dies wird von Professor Stefan Schillberg unterstützt, der die expandierende Partnerschaft zwischen der RWTH Aachen und der UC San Diego im Bereich der viralen Nanotechnologie hervorhebt.
Innovative Techniken in der Gentherapie
Parallel zu Steinmetz‘ Arbeiten entwickeln Forscher in Bonn innovative Strategien im Bereich der Nanomedizin. Die Kombination moderner Virologie mit transgenen Technologien ist ein zentrales Ziel dieser Untersuchungen. Besonders lentivirale Vektoren spielen eine entscheidende Rolle in der Molekularbiologie und Gentherapie. Diese Vektoren ermöglichen die Transduktion nicht teilender Zellen, was für therapeutische Anwendungen von großer Bedeutung ist.
Die Etablierung von Methoden zur Generierung transgener Tiere durch lentivirale Vektoren zeigt, wie komplexe genetische Veränderungen realisiert werden können. Dies geschieht, indem bei der Transduktion von Preimplantationsembryonen die Expression von Transgenen während der Embryonalentwicklung gefördert wird. Hersteller solcher Vektoren nehmen die ersten Schritte in die Welt der Synthetischen Biologie vor. Ihre präzise Zielgenauigkeit und die Entwicklung genetisch modifizierter Kapside wird für die zukünftige Gentherapieforschung als entscheidend angesehen.
Fortschritte in der therapeutischen Molekularbiologie
Das Interesse an lentiviralen Vektoren ist nicht nur auf tierische Modelle begrenzt; sie könnten ebenso das Verständnis über Zelltypen und deren Erkrankungen erweitern. Therapeutische Gene müssen so entworfen werden, dass sie sicher und effektiv in erkrankte Zellen einbringen werden. Ein größeres Augenmerk liegt auch auf der Nutzung optogenetischer Ansätze. Diese Methoden könnten revolutionäre Anwendungen wie die Wiederherstellung des Sehvermögens bei Patienten ermöglichen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass sowohl Nicole Steinmetz’ Arbeiten an der RWTH Aachen als auch die Entwicklungen im Bereich der Nanomedizin und Gentherapie einen bedeutenden Beitrag zur modernen biomedizinischen Forschung leisten. Mit innovativen Ansätzen wird versucht, die Grenzen der Medizin zu erweitern, während gleichzeitig die Möglichkeit zur Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg gestärkt wird. Die künftigen Entwicklungen in diesen Fachbereichen versprechen vielversprechende Lösungen für komplexe gesundheitliche Herausforderungen.