Expertenrunde: Bildung für Senioren im Zehnten Altersbericht!
Dr. Markus Marquard von der Universität Ulm wurde in die Sachverständigenkommission für den Zehnten Altersbericht berufen, um Bildungsungleichheiten im Alter zu analysieren und Lösungen zu finden.

Expertenrunde: Bildung für Senioren im Zehnten Altersbericht!
Dr. Markus Marquard, ein anerkannter Experte für wissenschaftliche Weiterbildung und digitale Seniorenbildung, wurde kürzlich in die Sachverständigenkommission für den Zehnten Altersbericht der Bundesregierung berufen. Laut uni-ulm.de behandelt dieser Bericht das zentrale Thema „Bildung und Lernen im Alter“. Marquard leitet das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm und hat mit innovativen Formaten, wie den Jahreszeitenakademien und intergenerationalen Weiterbildungsangeboten, bundesweit neue Standards gesetzt.
Die neu gegründete Kommission, die Ende September in Berlin von Ministerin Karin Prien einberufen wurde, hat sich das Ziel gesetzt, zu untersuchen, wie Bildung älteren Menschen ermöglicht, neue soziale Rollen zu entwickeln und aktiv sowie gesund zu altern. Der Altersbericht soll dabei spezifische Bildungsungleichheiten thematisieren, die durch Faktoren wie geringe Bildung, niedriges Einkommen, gesundheitliche Einschränkungen oder Migrationshintergrund bedingt sind. Es gilt, Ursachen zu identifizieren und Lösungen für eine gerechtere Bildung im Alter zu finden.
Die Wichtigkeit von Bildung im Alter
Bildung, Lernen und Kompetenzentwicklung sind essentielle Voraussetzungen für eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe im Lebensverlauf. In diesem Zusammenhang wird Bildung als ein Prozess der Selbstvergewisserung, Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Teilhabe gesehen. Die Sachverständigenkommission unter Leitung von Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff wird die Rolle von Bildung im höheren Lebensalter intensiv beleuchten. Besonders betont wird die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens, das es älteren Menschen ermöglichen kann, sozial eingebunden zu sein und sich an ökologischen, wirtschaftlichen, technischen, politischen und sozialen Veränderungen anzupassen.
Die Kommission leitet aus ihren Untersuchungen Handlungsempfehlungen für die Politik ab und wird unterschiedliche Aspekte der Bildungsbeteiligung älterer Menschen herausarbeiten. In einer differenzierten Analyse sollen die tatsächlichen Bildungsbedarfe und -interessen dargestellt werden. Zu den weiteren Mitgliedern der Kommission gehören unter anderem Professoren von renommierten Hochschulen wie der Ludwig-Maximilians-Universität München oder der Evangelischen Hochschule Freiburg.
Hintergrund der Altersberichte
Die Altersberichte der Bundesregierung wurden 1994 durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages initiiert und basieren auf den Ergebnissen unabhängiger Sachverständigenkommissionen. Dr. Markus Marquard hat Politikwissenschaft, Pädagogik und Psychologie an der Technischen Universität Darmstadt studiert und sich an der Universität Augsburg mit seiner Dissertation über die Internetnutzung älterer Weiterbildungs-Teilnehmer habilitiert. Seine Mitgliedschaft in Fachgesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, sowie sein Engagement in der Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere (BAG WiWA) ergänzen seine umfangreiche Expertise.
Die Erkenntnisse und Ergebnisse des Zehnten Altersberichts könnten weitreichende Auswirkungen auf die Bildungspolitik und die Förderung älterer Menschen haben. Die Relevanz von lebenslangem Lernen, auch im Kontext demografischer und biologischer Veränderungen, wird in einer Vielzahl von Studien und Literatur, wie etwa in einem aktuellen Buch über Bildungsteilnahme im Erwachsenenalter, umfassend thematisiert. Es wird analysiert, wie sich selbstgesteuertes Lernen über die Lebensspanne hinweg entwickelt und welche Rolle persönliche Interessen dabei spielen, wie kohlhammer.de berichtet.