Revolutionäre Therapie: CAR-T-Zellen bieten neue Hoffnung gegen Autoimmunerkrankungen!
Forschende der FAU Erlangen-Nürnberg behandeln Autoimmunerkrankungen bahnbrechend mit dualen CAR-T-Zelltherapien, erste Erfolge berichtet.

Revolutionäre Therapie: CAR-T-Zellen bieten neue Hoffnung gegen Autoimmunerkrankungen!
Forschende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Uniklinikums Erlangen haben eine bahnbrechende Therapie für Autoimmunerkrankungen entwickelt. In einer weltweiten Premiere wird hier erstmals eine Autoimmunerkrankung mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien behandelt, was als Paradigmenwechsel in der Therapie gilt. Ein bemerkenswerter Fall betrifft eine 45-jährige Patientin mit Antisynthetase-Syndrom, die nach der Behandlung seit über neun Monaten beschwerdefrei ist und auf keine Medikamente angewiesen ist. Die Ergebnisse dieser innovativen Therapie wurden in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht, wie FAU berichtet.
Das Antisynthetase-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung, die schwere Entzündungen in Muskeln, Lunge und Gelenken verursacht, indem B-Zellen gesunde Strukturen angreifen. Der Behandlungserfolg begann mit einer CD19-CAR-T-Zellbehandlung, bei der die T-Zellen des Patienten entnommen, genetisch umprogrammiert und dann zurückgegeben wurden, um die überaktiven B-Zellen zu eliminieren. Doch nach anfänglichem Erfolg kehrten die Symptome nach neun Monaten zurück, da das Immunsystem gegen die veränderten T-Zellen vorging.
Innovative Ansätze in der Therapie
Daraufhin trat die zweite Therapie in den Vordergrund: BCMA-CAR-T-Zellen, die gezielt Plasmazellen angreifen. Dies führte zu einer signifikanten Verbesserung des Gesundheitszustands der Patientin, da die Plasmazellen zerstört und die Menge der schädlichen Antikörper reduziert wurden. Diese Kombinationstherapie markiert einen neuen Ansatz in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen, wo herkömmliche Therapien häufig versagen. Laut NZZ zeigen erste Therapieversuche mit CAR-T-Zellen eine hohe Erfolgsquote, auch wenn die Zahl der behandelten Patienten bislang gering ist.
Zum Beispiel erfuhr ein 35-jähriger Mann mit schwerer Autoimmunkrankheit, der nach mehreren Behandlungsversuchen im Juli 2024 eine CAR-T-Zell-Infusion erhielt, eine vollständige Genesung. Auch dieser Fall wurde in der Fachzeitschrift „The Lancet“ dokumentiert. Schätzungen zufolge wurden weltweit etwa 100 bis 200 Patienten mit CAR-T-Zellen behandelt, wodurch die Hoffnung auf weitere Erfolge steigt und die Behandlung eine vielversprechende Alternative darstellt.
Die Herausforderungen und Chancen
CAR-T-Zellen wurden ursprünglich zur Bekämpfung von Blutkrebs entwickelt und werden nun zunehmend auch für Autoimmunerkrankungen erforscht. Diese Erkrankungen sind nicht heilbar, und ihre Ursachen sind komplex und nicht vollständig verstanden, umfassen jedoch genetische und Umweltfaktoren. Die Standardbehandlungen unterdrücken das Immunsystem und können erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Ein Ansatz, der überaktive B-Zellen eliminiert, könnte einen immunologischen Neustart bewirken, wie Tagesschau berichtet.
Dennoch gibt es Risiken, wie Zytokinsturm oder mögliche Gehirnentzündungen. Schwere Nebenwirkungen sind jedoch bei Autoimmunpatienten selten. Aktuelle Studien zu CAR-T-Zelltherapien laufen weltweit, insbesondere in China, wo vielversprechende Ergebnisse erzielt wurden. Neben der individuellen Herstellung von CAR-T-Zellen aus den eigenen T-Zellen des Patienten gibt es auch innovative Ansätze, bei denen CAR-T-Zellen aus gesunden Spenderzellen hergestellt werden.
Diese Methode könnte in Zukunft die Herstellungskosten senken, da sie eine standardisierte Produktion ermöglicht und potenziell hunderte von Therapien ermöglichen könnte. Dennoch bleibt die Herausforderung, die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Ansätze langfristig zu überprüfen und mögliche Abstoßungsreaktionen zu minimieren. Insgesamt bietet die CAR-T-Zelltherapie neue Hoffnung für Patienten mit Autoimmunerkrankungen, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen.