Wissenschaft im Fokus: Online-Ringvorlesung diskutiert gesellschaftliche Verantwortung
Bundesweite Online-Ringvorlesung ab 23. April 2025: Wissenschaft als Schlüssel zur Gesellschaft. Kostenlos, digital und interaktiv.

Wissenschaft im Fokus: Online-Ringvorlesung diskutiert gesellschaftliche Verantwortung
Am 18. April 2025 startet eine bundesweite Online-Ringvorlesung, die in Kooperation mit rund einem Dutzend Hochschulen initiiert wird. Die Vorlesungsreihe hat das Ziel, wissenschaftlich fundierte Perspektiven auf zentrale gesellschaftliche Themen zu vermitteln und ist kostenfrei sowie digital zugänglich. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung der Wissenschaften für die heutige Gesellschaft.
Die Ringvorlesung umfasst insgesamt acht Vorträge, die live über Videokonferenzen übertragen werden und an die beteiligten Hochschulen verteilt werden. Der Auftakt erfolgt am 23. April 2025 mit einem Vortrag von Prof. Dr. Sabine Maasen von der Universität Hamburg, der sich mit dem Thema „Wissen mit Wirkung: Wissenschaft und Hochschule im Zeichen von ‚Impact‘“ beschäftigen wird.
Technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Verantwortung
Der zweite Vortrag findet am 30. April 2025 statt. Dieser stammt von Prof. Dr.-Ing. Klaus Höschler von der BTU Cottbus–Senftenberg und thematisiert „Hybrid-elektrische Antriebssysteme in der Luftfahrt – ein Beitrag zur nachhaltigen Mobilität“. In diesem Vortrag werden technische Entwicklungen und Herausforderungen emissionsärmerer Technologien im Flugverkehr behandelt. Wissenschaftler:innen stehen vor der Herausforderung, technologische Innovationen zu entwickeln, die sowohl nachhaltig als auch gesellschaftlich relevant sind.
Die Rolle der Wissenschaften wird derzeit neu definiert. Sie müssen nicht nur Antworten auf dringende Fragen der Gegenwart finden, sondern auch Verantwortung für ihre gesellschaftlichen Auswirkungen übernehmen. Diese Erwartungen an die Wissenschaften sind Teil weitreichender politischer und ethischer Debatten, in denen auch die Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit und deren Einfluss auf gesellschaftliche Machtverhältnisse diskutiert werden. Dabei wird die Wissenschaft sowohl als Zielscheibe als auch als Handlanger von Macht betrachtet, was die Notwendigkeit einer selbstreflexiven Auseinandersetzung unterstreicht.
Wissenschaft als Schlüssel zur Zukunft
Wissenschaften sind zunehmend gefordert zu zeigen, dass sie Krisenmanagement leisten können und gleichzeitig neue Horizonte eröffnen. Sie fördern Innovationen und wecken hohe Erwartungen hinsichtlich der Lösung politisch-gesellschaftlicher Herausforderungen, wie etwa im Bereich Energie, Gesundheit und Digitalisierung. Die zunehmende Bedeutung der transdisziplinären Forschung erfordert von Hochschulen, die gesellschaftliche Wirkung („Societal Impact“) stärker zu berücksichtigen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, gibt es unterschiedliche Vertragsmodelle, die die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft betreffen. Das lineare Modell vertraut auf die Eigenrationalität der Wissenschaft und fördert Grundlagenforschung, während das finalisierte Modell die Wissenschaft durch politische Planung und zentrale Problembereiche beeinflusst. Das aktuell diskutierte hybridisierte Modell betont eine anwendungsorientierte und sozial verantwortliche Wissensproduktion.
Hochschulen sind gefragt, Strategien zu entwickeln, um diesen gesellschaftlichen Impact zu erzeugen und Transferaktivitäten zu institutionalisierten. Es besteht eine dringende Notwendigkeit, Partner zu identifizieren und geeignete Infrastrukturen zu schaffen, damit Wissen nicht nur als Ressource für Innovationen verstanden wird, sondern auch als normativer Anspruch gilt.
Die bevorstehende Ringvorlesung stellt somit einen bedeutenden Beitrag dar, um die Rolle der Wissenschaften in der Gesellschaft zu reflektieren und zu diskutieren. Aktuelle Programminformationen sowie Zugangsdaten sind bereits online verfügbar und laden Interessierte ein, Teil dieser wichtigen Gespräche zu werden.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung besuchen Sie bitte BTU Cottbus, ZFW Hamburg und bpb.de.