Hotel Interim: So könnte Halle ein kunstvolles Zentrum neu gestalten!
Die Bauhaus-Universität Weimar präsentiert die Masterarbeit "Hotel Interim", die innovative Ansätze zur Umnutzung eines Hotels in Halle untersucht.

Hotel Interim: So könnte Halle ein kunstvolles Zentrum neu gestalten!
Am 28. April 2025 gab die Bauhaus-Universität Weimar bekannt, dass die Masterarbeit „Hotel Interim“ von Andreas Stanzel auf der Shortlist des EUmies Awards Young Talent 2025 steht. Diese Auszeichnung wird jährlich an herausragende Projekte junger Talente vergeben. Unter der Anleitung von Prof. von Beckerath und den Betreuern Anne Femmer, Florian Summa sowie Michael Kraus analysierte Stanzel das Potenzial der vor der Schließung stehenden Hotelanlage in Halle.
Die Untersuchung fokussierte sich nicht nur auf die bauliche Substanz, sondern auch auf die immateriellen Werte des Gebäudes. Stanzels Ansatz zur „adaptiven Wiederverwendung“ bietet einen innovativen alternativen Weg zur Demontage von Gebäuden. Dies entspricht dem übergreifenden Trend in der Architektur, alte Strukturen neu zu interpretieren und nachhaltige Nutzungskonzepte zu entwickeln.
Projektbeschreibung und Nutzungskonzept
Die Arbeit umfasst filmische Dokumentationen, tiefgehende Analysen sowie Entwürfe für mögliche interimäre Nutzungen. Insbesondere wird die aktive Gestaltung von Zwischenräumen betrachtet und der sinnvolle Umgang mit vorhandenen Ressourcen hervorgehoben. Dies geschieht im Kontext der aktuellen Herausforderungen, die sich aus dem Klimawandel und der Notwendigkeit der Ressourcenschonung ergeben. Ziel ist es, das leerstehende Hotel in einen kreativen und sozialen Raum umzugestalten.
Das vorgeschlagene Nutzungskonzept enthält vielfältige Ansätze, darunter:
- Studioflächen für Studierende
- Ein sozialer Mittelpunkt mit Materialtauschbörse
- Ein Nachbarschaftszentrum
- Ein Nachtclub
- Ein Künstlerresidenzprogramm in den oberen Etagen
Dieses Konzept steht im Einklang mit den Prinzipien der adaptiven Wiederverwendung, die nicht nur einen ökologischen Fußabdruck hinterlässt, sondern auch die Geschichte, Identität und den kulturellen Wert bestehender Strukturen bewahrt. Laut stellaarchitect.com fördert die adaptive Nutzung bestehender Gebäude auch technische Innovationen und reduziert die CO2-Emissionen.
Wettbewerb und Auszeichnung
Die Shortlist des EUmies Awards umfasst insgesamt 35 Projekte, die aus 36 Hochschulen in 19 Ländern stammen. Die thematischen Schwerpunkte der nominierten Arbeiten sind vielfältig und umfassen unter anderem Wohnen, Ressourcennutzung sowie soziale und kulturelle Fragestellungen. Die Finalist*innen werden am 9. Mai 2025 während der Architekturbiennale in Venedig bekanntgegeben, während die Preisverleihung für den 19. Juni 2025 geplant ist.
Die Entscheidung, alte Gebäude nicht abzureißen, sondern sie einer neuen Nutzung zuzuführen, gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Architektur. Die Masterarbeit von Andreas Stanzel und deren Nominierung für den EUmies Award verdeutlichen die Relevanz dieser Denkweise und deren Potenzial für die Zukunft urbaner Räume.