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Antisemitismus an Hochschulen: Fachtag fordert klare Strategien!

Am 8. März 2025 fand im Forum am Domshof der Fachtag Antisemitismus statt, der auf Einladung der Bremer Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf organisiert wurde. Ziel des Fachtags war es, ein Bewusstsein für Antisemitismus zu schaffen und Strategien im Umgang damit an Hochschulen zu entwickeln. Die Veranstaltung kam zu einem Zeitpunkt, an dem ein Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland, insbesondere an Hochschulen, beobachtet wird. Senatorin Moosdorf betonte in ihrer Eröffnungsrede: „In Bremen ist kein Platz für Antisemitismus!“

Die Wichtigkeit der Verteidigung demokratischer Werte wurde im Rahmen des Fachtags erneut hervorgehoben. Die Teilnehmenden, darunter Bremer Hochschulleitungen, Mitarbeitende der Hochschulen, Vertreter des Wissenschaftsressorts und der Verband jüdischer Studierender Nord, unterstützten den offenen Austausch über einen angemessenen Umgang mit Antisemitismus in der Gesellschaft und der Wissenschaft. Der Fachtag sollte insbesondere Mitarbeitende und Verantwortliche für antisemitisches Verhalten sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten zur Reaktion aufzeigen.

Herausforderungen an Hochschulen

Der Bundestag hat kürzlich eine parteiübergreifende Resolution gegen Judenfeindlichkeit im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb verabschiedet. Diese Maßnahme wurde insbesondere als Antwort auf die Zunahme antisemitischer Vorfälle an Schulen und Hochschulen, besonders nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023, ergriffen. Proteste und Besetzungen von Hochschulgebäuden mit antiisraelischen und antisemitischen Parolen zeigen die Dringlichkeit des Themas. Gleichwohl müssen Hochschulen Wissenschaftsfreiheit schützen und dürfen keine antisemitischen Narrative dulden, wie aus der Diskussion zur Verantwortung der Bildungseinrichtungen hervorgeht.

Die Resolution thematisiert auch die zentralen Fragen der Normen in Debattenräumen und der Abgrenzung zwischen legitimer Kritik an Israel und antisemitischen Denkfiguren. Kritiker weisen jedoch auf die Gefahr hin, dass eine problematische Normierung des Diskurses stattfindet, die die Offenheit der Debatte gefährdet. Hochschulen stehen damit vor der Herausforderung, Räume für differenzierte Perspektiven zu bieten, ohne Dogmen zu reproduzieren.

Antisemitismus und Wissenschaftsfreiheit

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland, die etwa 200.000 Mitglieder zählt, sieht sich einem wachsenden Gefühl der Isolation und Schutzlosigkeit gegenüber. Der Autor und Professor für jüdische Studien an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wies darauf hin, dass universitäre Einrichtungen eine besonders wichtige Rolle im Kampf gegen Antisemitismus spielen. Gleichzeitig müssen sie auch Platz für eine kritische Auseinandersetzung mit der israelischen Politik schaffen.

Die Diskussion um die Definition von Antisemitismus bleibt komplex. Der Einsatz des 3-D-Tests von Natan Sharansky zur Identifikation problematischer Narrative ist dabei nur ein Ansatz. Hochschulen müssen betonen, dass eine differenzierte und faire Auseinandersetzung mit Israel möglich ist, ohne dass dies in Delegitimierung oder Dämonisierung umschlägt.

Im Rahmen der Bundestagsresolution wird außerdem darauf hingewiesen, dass die Bundesregierung Antisemitismusforschung und jüdische Gegenwartsforschung fördern soll. Dazu gehört auch die Unterstützung für Schulen und Hochschulen, um rechtliche Möglichkeiten im Umgang mit antisemitischem Verhalten umfassend auszuschöpfen, einschließlich des Ausschlusses von Schülern und Studierenden, sowie die Einführung flächendeckender Beauftragter für Antisemitismus an Hochschulen.

Zusammenfassend zeigt der Fachtag und die politische Diskussion, dass das Themenfeld Antisemitismus an Hochschulen nicht nur ein akademisches, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt. Die Verantwortung der Hochschulen wird dabei als essenziell erachtet, um ein sicheres und respektvolles Lernumfeld für alle Studierenden zu gewährleisten.

Für weitere Informationen sind folgende Artikel hilfreich: Uni Bremen berichtet, dass …, Jüdische Allgemeine thematisiert … sowie Tagesschau hebt hervor ….

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-bremen.de
Weitere Infos
juedische-allgemeine.de
Mehr dazu
tagesschau.de

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