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Skepsis in Deutschland: Vertrauen in die USA schwindet dramatisch!

Die deutsche Bevölkerung zeigt sich zunehmend skeptisch gegenüber den Vereinigten Staaten. Nur noch 10,0 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Deutschland sich auf die USA verlassen kann. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2023, als er noch bei 29,7 Prozent lag, drastisch gesunken. Besonders deutlich ist dieser Trend innerhalb der Parteipräferenzen, wie eine Umfrage des Universität Freiburg zeigt.

Die größten Unterschiede zeigen sich bei den Wählergruppen: Bei der CDU/CSU sind es nur 9,4 Prozent, die an eine zuverlässige Partnerschaft glauben, während bei der SPD lediglich 3,8 Prozent diese Ansicht teilen. Im Kontrast dazu befürworten 54,1 Prozent der AfD-Wähler*innen eine engere Zusammenarbeit mit den USA, wodurch sich ein gegenläufiger Trend abzeichnet. Die Zahlen verdeutlichen auch, wie unterschiedlich die Meinungen über die Zusammenarbeit mit Russland innerhalb der Parteienlandschaft sind.

Wachsende Unterstützung für Europäische Verteidigungsinitiativen

Die Debatte über die militärische Zusammenarbeit in Europa wird durch die geopolitische Unsicherheit verstärkt. Am Donnerstag treffen sich EU-Staaten in Brüssel zu einem Sondergipfel, um über einen Waffenstillstand in der Ukraine und Investitionen in die Wiederaufrüstung Europas zu diskutieren. Vor dem Hintergrund russischer Bedrohungen und der abnehmenden Zuverlässigkeit der US-Verbündeten forderte Ursula von der Leyen eine Verstärkung der Verteidigung. ZDF berichtet, dass die europäischen Staaten im Jahr 2024 insgesamt 457 Milliarden Dollar für Verteidigung ausgaben, was fast die Hälfte der US-Ausgaben von 968 Milliarden Dollar entspricht.

Besonders im Hinblick auf die Unterstützung der Ukraine ist eine strategische Stärkung der militärischen Fähigkeiten notwendig. Ronja Kempin von der Stiftung Wissenschaft und Politik hebt hervor, dass Europa ohne die Fähigkeiten der USA „blind“ ist. Um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, sind Projekte wie die „European Sky Shield Initiative“ und das „Elsa“-Programm bereits in Planung. Gleichzeitig könnte die temporäre Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland ab 2026 als Teil der Antwort auf die Bedrohung durch Russland interpretiert werden.

Europäische Sicherheitsstrategie und zukünftige Herausforderungen

Die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) der EU steht im Mittelpunkt dieser Bestrebungen. Laut den Informationen des Europäischen Parlaments hat sich die GSVP in den letzten Jahren rapide weiterentwickelt, insbesondere nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Diese Politik umfasst nicht nur Krisenbewältigung, sondern auch den Schutz der Union und ihrer Bürger.

Der europäische Rüstungsmarkt zeigt sich ineffizient, da über 80 Prozent der Rüstungsgüter national beschafft werden, was hohe Kosten und mangelnde Interoperabilität zur Folge hat. Die EU hat begonnen, sich in multinationalen Projekten wie dem FCAS (neues Kampfflugzeug) und dem MGCS (neuer Kampfpanzer) zusammenzuschließen, während gleichzeitig die Strukturen zur Integration der EU-Streitkräfte stocken.

Die Unterstützung für eine gemeinsame Europäische Armee wird unter den Wähler*innen unterschiedlich bewertet. Während 85,8 Prozent der Grünen und 81,0 Prozent der SPD eine solche Zusammenarbeit unterstützen, sind es in der AfD nur 23,2 Prozent. Diese Diskrepanz zeigt die unterschiedlichen Ansichten über die Notwendigkeit gemeinsamer Verteidigungsanstrengungen in einer Zeit, in der strukturelle Veränderungen und höhere Investitionen in die Verteidigung gefordert werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-freiburg.de
Weitere Infos
zdf.de
Mehr dazu
europarl.europa.eu

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