NABU-Projekt: Gelbbauchunken-Rettung in Niedersachsen startet durch!
Dr. Buschmann, Honorarprofessor an der Uni Hildesheim, erforscht den Einfluss von Schnecken auf den Naturschutz und die Artenvielfalt.

NABU-Projekt: Gelbbauchunken-Rettung in Niedersachsen startet durch!
Dr. Buschmann, neuer Honorarprofessor an der Universität Hildesheim, hat sich in seinem Fachgebiet, dem Naturschutz, schon auf viele Arten spezialisiert. Seine Berufung ist ein bedeutender Schritt für die akademische und praktische Vertiefung des Naturschutzes. Er leitet das Seminar „Naturschutz und Umweltrecht“ und bringt seine umfangreiche Erfahrung als Landesvorsitzender von NABU Niedersachsen mit ein. Buschmanns Forschungsschwerpunkte, die sich insbesondere auf Amphibien und die Interaktionen zwischen Pflanzen und Tieren konzentrieren, waren schon immer ein essenzieller Bestandteil seiner Karriere. Im Rahmen seiner Forschung untersucht er unter anderem den Einfluss von Schneckenfraß auf die Vegetation und die Artenvielfalt.
Eine seiner Erkenntnisse zeigt, dass Schnecken einen ähnlich starken Einfluss auf die Pflanzendeckung haben wie Schafe. Während in Trockenrasengebieten der Schneckenfraß der Pflanzenvielfalt schadet, kann er in nährstoffreichen Gebieten eine positive Wirkung entfalten, indem er dominante Pflanzenarten zurückdrängt. Buschmanns Interesse für den Naturschutz wurde schon in seiner Kindheit geweckt. Nach seinem Biologiestudium in Würzburg sammelte er Erfahrung durch zahlreiche Praktika, bevor er als freier Mitarbeiter in verschiedenen Projekten tätig wurde.
Forschung und Projekte zu Gelbbauchunken
Ein zentrales Projekt von Buschmann umfasst die Gelbbauchunke, eine stark gefährdete Amphibienart in Deutschland. Diese hat ihre natürlichen Lebensräume weitgehend verloren, hauptsächlich aufgrund menschlicher Aktivitäten. Trotz dieser Bedrohung konnte die Gelbbauchunke in sogenannten Sekundärbiotopen wie Steinbrüchen und Truppenübungsplätzen überleben. In den letzten Jahren hat sie sogar den Titel „Lurch des Jahres 2014“ erhalten, was von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde initiiert wurde, um auf ihren schwindenden Lebensraum aufmerksam zu machen.
Die Gelbbauchunke, die eine graubraune bis lehmgelbe Rückenfärbung und eine leuchtend gelbe Unterseite aufweist, hat traditionsgemäß flache, sonnenexponierte Kleingewässer als Lebensraum benötigt. Momentan sind Anpassungsmaßnahmen notwendig, um geeignete Lebensräume zu schaffen und die Laichgewässer zu pflegen. Der NABU Niedersachsen, unter Buschmanns Leitung, organisiert Projekte zur Wiederansiedlung und zum Schutz dieser Art. Diese umfassen auch die Zuchtstation im Schulbiologiezentrum Hildesheim, die seit 2020 aktiv ist.
Vernetzung und Schutzmaßnahmen
Um das Überleben der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten zu sichern, sind umfassende Schutzmaßnahmen notwendig. Dazu gehört die Wiederherstellung und Pflege ihrer Laichgewässer, die Neuanlage von Kleingewässern sowie die Vernetzung von Lebensräumen. Diese Schritte sind entscheidend, da die Gelbbauchunke und andere Amphibien in Deutschland stark gefährdet sind, während sie in Europa insgesamt nicht vom Aussterben bedroht sind.
Darüber hinaus läuft ein überregionales Schutzprojekt von fünf NABU-Landesverbänden, das sich mit der Stärkung und Vernetzung der Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland befasst. In diesem Projekt sind insgesamt 130 Gebiete beteiligt. Der NABU bietet umfangreiche Informationen wie Broschüren und Flyer an, um die Verantwortlichen und die Öffentlichkeit für den Schutz der Gelbbauchunke zu sensibilisieren.
Im Kontext des Amphibienschutzes ist eine enge Zusammenarbeit nötig. Die Abstimmung zwischen verschiedenen Teichbewirtschaftern und Amphibienarten spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Fortpflanzungsgewässern. Professionelle Teichbewirtschafter und Angelverbände können ohne zusätzliche Kosten aktiv werden, um Amphibien Lebensräume zu bieten. Auch einfache Maßnahmen wie das Schaffen von Ruhezonen und das Tolerieren von Unterwasservegetation sind für den Amphibienschutz von großer Bedeutung.
Dank der Initiative von Dr. Buschmann und dem NABU können wir im Bereich Naturschutz auf positive Entwicklungen hoffen, insbesondere im Hinblick auf die Bedrohung durch den Verlust natürlicher Lebensräume und die notwendigen Schutzmaßnahmen für Amphibienarten wie die Gelbbauchunke.