
Am 15. Juli 2025 fand an der Universität Bonn eine bedeutende Veranstaltung statt, die sich dem transdisziplinären Austausch über die gesellschaftlich relevanten Aspekte der Energiefragen widmete. Unter der Begrüßung von Prof. Frank Bertoldi, dem Direktor des Argelander-Instituts für Astronomie, wurde das Ziel der Veranstaltung herausgestellt: Ein Blick über das physikalisch-technische Verständnis von Energie hinaus zu entwickeln und die gesellschaftlichen Dimensionen dieser Thematik zu beleuchten. Die Einladung richtete sich an Forschende aus verschiedenen Fachbereichen, um einen interdisziplinären Austausch zu fördern und Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende zu diskutieren.
Die zentrale Frage der Veranstaltung war die Gestaltung von Energie in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten. Sichtbare Impulse und Fragen aus dem Publikum wurden aktiv über ein webbasiertes Tool eingebracht. An der Diskussion nahmen unter anderem Umweltökonomin Jun.-Prof. Julia Mink, Ethnologe Prof. Christoph Antweiler und Agrarwissenschaftler Prof. Ralf Pude teil. Die Moderation lag in den Händen von Eva Wolfangel.
Wichtige Perspektiven zur Energiewende
In ihrer Rede hob Jun.-Prof. Mink die soziale Gerechtigkeit sowie das nachhaltige Handeln als fundamentale Aspekte der Energiewende hervor. Sie wies darauf hin, dass die globale Vernetzung der Weltwirtschaft erhebliche Auswirkungen auf die Energieverteilung und Versorgungssicherheit hat. Prof. Christoph Antweiler betonte die Notwendigkeit lokaler Lösungsansätze, um globale Umweltprobleme wirksam zu bewältigen. Des Weiteren präsentierte Prof. Ralf Pude innovative Ansätze im Anbau und der energetischen Verwertung von Pflanzen, die zur nachhaltigen Gestaltung der Energieversorgung beitragen können.
Diese Veranstaltung ist Teil des Wissenschaftsjahres 2025 unter dem Titel „Zukunftsenergie“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie Wissenschaft im Dialog (WiD) ausgerichtet wird. Die Themen dieses Wissenschaftsjahres sind vielfältig: Sie reichen von erneuerbaren Energien über Batterie- und Speicherforschung bis hin zu Wasserstofftechnologien und Fusionsforschung. Die Initiative zielt darauf ab, das öffentliche Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen zu stärken und den Dialog zwischen Bürgern und Forschenden zu fördern.
Energie im Wandel
Das Wissenschaftsjahr 2025 legt besonderen Fokus auf die Herausforderungen der Klimaneutralität, Verlässlichkeit und Ressourcenschonung im Rahmen der Energiewende. Ein zentraler Aspekt der Bemühungen besteht darin, dass Forschung für die Bürger transparenter und zugänglicher wird. Regional geförderte Projekte und Citizen-Science-Aktionen sollen den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.
Bundesforschungsminister Cem Özdemir betonte die Dringlichkeit dieser Themen und die Notwendigkeit neuer Lösungen zur Sicherstellung einer fairen und sozialen Gestaltung des zukünftigen Energiesystems. Mit einem umfassenden Programm an Vorträgen, Projekten und Mitmachaktionen soll das Wissenschaftsjahr 2025 den Bürgern die Gelegenheit geben, die Fortschritte in der Energieforschung selbst zu entdecken und zu diskutieren. Aktuelle Informationen und Details zu bevorstehenden Veranstaltungen sind auf der Webseite des Wissenschaftsjahres Wissenschaftsjahr 2025 zu finden.
Zu den ergänzenden Aktivitäten zählt außerdem die interaktive Ausstellung „MS Wissenschaft“, die bis September durch Deutschland tourt und den Besuchern die Innovationskraft der Energieversorgung der Zukunft näherbringt. Die Kombination aus Wissenschaft, interdisziplinärem Austausch und praktischen Mitmachaktionen soll dazu beitragen, gemeinsame Visionen für eine nachhaltige Energiezukunft zu entwickeln.
Insgesamt wird die Bedeutung eines inter- und transdisziplinären Austauschs zur Entwicklung von Lösungsansätzen für die gesellschaftlichen Herausforderungen in der Energiepolitik deutlich. Die von der Universität Bonn, dem Argelander-Institut für Astronomie und dem Transfer Center enaCom organisierte Veranstaltung ist ein Beispiel dafür, wie Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammenarbeiten können, um die Energiewende aktiv zu gestalten. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Universität Bonn sowie dem Leopoldina verfügbar.